Erfolgreiche Ziegelproduktion in fünfter Generation:

Juwö Poroton feiert 150-jähriges Bestehen

Der 17. Oktober 1862 gilt als Gründungsdatum der Ziegelei in Wöllstein – da hatte der Landwirt Philipp Jungk in Wöllstein vom großherzoglichen Kreisamt zu Alzey die Genehmigung zum Bau eines Ziegelofens erhalten. Seit nunmehr 150 Jahren arbeitet man beim Familienunternehmen Juwö Poroton konsequent am Unternehmenserfolg und entwickelt den Baustoff Ziegel in seinen bauphysikalischen Eigenschaften weiter.

 

Der Visionär Ernst K. Jungk

Dass das familiengeführte Traditionsunternehmen auch heute noch in fünfter Generation erfolgreich geführt wird und stetig wächst, ist auch auf die Verdienste von Ernst K. Jungk zurückzuführen. Als er 1959 in den väterlichen Betrieb einstieg, spürte er schnell, dass es grundlegende Veränderungen brauchte, um in der Zukunft konkurrenzfähig bleiben zu können. So läutete er 1966 den Wendepunkt mit der Inbetriebnahme eines neuen, modernen Werks und der Verdoppelung der Ziegelproduktion ein.

Der zweite und wohl wichtigste Wendepunkt in der Geschichte der Juwö ­Poroton Werke war die Lizenz zur Produktion von Poroton- Leichtziegeln. Innerhalb kurzer Zeit folgten weitere Ziegelwerke dem Beispiel und zur besseren Vermarktung des Produkts wurde die „Interessensgemeinschaft Poro­ton“ ins Leben gerufen, die Ernst K. Jungk als deren Präsident 36 Jahre leitete.

Der Poroton-Leichtziegel wurde in den darauffolgenden Jahren zum Marktführer und bei Juwö musste man die Produktion ständig vergrößern. 1977 wurde ein zweites Werk eingeweiht, mit einer Kapazität von 50 Mio. NF. Nach einem Umsatzsprung von 85 % im Jahr 1979, begann in den 1980er- Jahren der Rückgang im Wohnungsbau. Auf das Tief folgte ein neuerliches Hoch am Wohnungsbaumarkt und Ernst K. Jungk beschloss 1992, das Werk I komplett abzureißen und eine neue mikroprozessorgesteuerte Transport- und Setzanlage sowie einen neuen Trockner zu bauen. Das Projekt hatte Modellcharakter und wurde im Rahmen des Innovations­programmes des Landes Rheinland-Pfalz gefördert. Später erhielt Ernst K. Jungk sogar das „Verdienstkreuz am Bande“ der Bundesrepublik Deutschland. Dank seiner Verdienste und Vorbereitungen kann das Unternehmen heute auf einen stabilen Kern bauen, aus dem heraus neue Produkte, Kooperationen und Geschäfte gewagt, lanciert und erfolgreich auf den Weg gebracht werden können.

 

F&E - Grundlagen des ­Erfolgs für Stefan Jungk

Seit der Übernahme des Betriebs 2007 konnte ­Stefan Jungk den Erfolg weiter ausbauen. Der Bereich Forschung und Entwicklung ist dem Juwö Poroton-Geschäftsführer sehr wichtig. Getreu dem Motto „Forschung ist Zukunftsvorsorge“, das schon sein Vater Ernst K. Jungk stets beherzigte, wird jedes Jahr rund eine halbe Million Euro in die Weiterentwicklung der Produkte, Techniken und Maschinen rund um den Ziegel investiert.

Als Gründungsmitglied der „Mein Ziegelhaus“-Gruppe gehört das Unternehmen mit seiner Marke ThermoPlan zu den Innovationsführern im Ziegelbereich. Mit dem steinwollegefüllten MZ7, der eine Wärmeleitfähigkeit von 0,07 W/(mK), und dem vollkeramischen Ziegel S8, der eine Wärmeleitfähigkeit von 0,08 W/(mK) erreicht, bietet Juwö Poroton hochwärmedämmende Ziegel speziell für den Bau von Niedrigenergie- bis hin zu Passivhäusern.

Die Wirtschaftskrise ging zwar an Juwö Poroton nicht spurlos vorbei, jedoch konnte man die Absatzschwäche in Deutschland mit der Erschließung und Ausweitung der Märkte im benachbarten Ausland, in Belgien und neu auch in Frankreich, ausgleichen. 2011 war dann mit einem Umsatz von rund 14,9 Mio. € eines der besten in der Firmengeschichte. Für 2012 erwartet Geschäftsführer Stefan Jungk eine erneute Steigerung von bis zu 10 %. Aktuell werden täglich 400 t Ziegel produziert, die für den Ein- und Mehrfamilienhausbau verwendet werden.

Das 150-jährige Jubiläum feiert das Unternehmen im September mit einem Festakt.

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