Biomasse als Brennstoff für die industrielle ­Herstellung moderner Hintermauerziegel oder ­anderer grobkeramischer Produkte

Die Herstellung grobkeramischer Produkte ist in vielen Ländern starker ­Kritik ausgesetzt und steht vielfältigen Problemen gegenüber. Vor allem das Brennen von Tonziegeln wird in einigen Regionen, insbesondere in den Schwellenländern, als ein Haupteinflussfaktor hinsichtlich Luftverschmutzung und CO2-Emission gesehen. In den Industriestaaten müssen bei der Herstellung grobkeramischer Produkte strenge Richtlinien und Einschränkungen in Bezug auf die CO2-Emission eingehalten werden.

Einmal abgesehen von den Aspekten des Umweltschutzes, muss man darüber hinaus berücksichtigen, dass die Brennstoffpreise über einen langen Zeitraum betrachtet gestiegen sind und auch in Zukunft weiter ansteigen werden. Der Brennstoff ist heute so einer der wichtigsten Einflussparameter beim Brand von Ziegelprodukten. Daher ist es immer ein Ziel, den Brennstoffverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Eine Reduzierung des Verbrauchs bringt jedoch oft bedeutende Veränderungen und einen hohen Investitionsbedarf mit sich. In der Regel sind dem je nach der Situation des Ziegelherstellers vor Ort bestimmte Grenzen gesetzt.

Als Standardvorschlag zur Verringerung des Brennstoffverbrauchs und der Emissionen wird normalerweise eine Umstellung auf Leichtprodukte und kontrollierte Gasfeuerung genannt. In vielen Fällen wurde dies bereits umgesetzt, in anderen ist dies nicht so unmittelbar und einfach möglich. Erdgas ist nicht überall verfügbar und Leichtprodukte finden nicht auf allen Märkten Akzeptanz. In den Ländern Europas wurde diese Veränderung bereits umgesetzt, und nun sehen sich die Ziegelhersteller mit immer höher angesetzten Klimazielen konfrontiert. Eine Lösungsmöglichkeit für die Ziegelproduktion stellt die alternative Verwendung von Biomasse als Festbrennstoff dar.

Ceric, als ein führender Anbieter innovativer Brennverfahren für die grobkeramische Industrie, hat bereits vor mehr als zehn Jahren damit begonnen, Lösungen zur Verwendung von Biomasse als Brennstoff zu entwickeln. Biomasse ist ein erneuerbarer Energierohstoff, der in den meisten Fällen nur für die Verwendung in Vergasungsanlagen bekannt ist. Er kann jedoch unter bestimmten Voraussetzungen ohne Weiteres auch als Festbrennstoff für den direkten Brand eingesetzt werden. Der Brennwert einer typischen Biomasse, die zum Brennen von Mauerziegeln geeignet ist, liegt zwischen 3.000 bis 5.000 kcal/kg. Das entspricht etwa der Hälfte des Brennwerts von Steinkohle, wodurch das Tagesvolumen an Festbrennstoff in einem angemessenen Rahmen bleibt.

Ceric hat ein Biomassefeuerungssystem entwickelt, das einen kontrollierten industriellen Brand mit ähnlichem Komfort wie bei der Verwendung von Gas oder Schweröl ermöglicht. Das erste, mit Sägemehl betriebene System ist seit nunmehr zehn Jahren in Frankreich im Einsatz. Die ersten Anwendungen in Asien wurden 2015 begonnen.

Die Biomassefeuerungssysteme können in neuen Anlagen, aber auch in bestehenden Öfen eingesetzt werden. Es müssen nicht nur komplette Brennerreihen, sondern es können auch unabhängige Einzelanlagen mit manueller Zuführung in Betrieb genommen werden. Unabhängig von der Art des Ofens, ermöglichen die Brenneinheiten dabei einen kontrollierten Brand im Zusammenspiel mit anderen Brennstoffen.

Philipp Händle, Ceric Technologies, Paris, Frankreich
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