Hart-Keramik: 100 000 Ziegel mit neuem Morte-Mundstück produziert

Das deutsche Unternehmen Ziegelwerk Waldsassen AG Hart-Keramik hat die ersten 100 000 Energiesparziegel in der Wandstärke 36,5 cm mit dem neuen, von der spanischen Firma Talleres Morte gelieferten Mundstück hergestellt. Morte gehört zu den europäischen Marktführern für Mundstücke zum Extrudieren von keramischen Massen.

Die Liefervereinbarung kam letztes Jahr zustande, als sich Morte auf der Suche nach einem Partner zur Erprobung eines speziellen Mundstücks mit dem Unternehmen Hart-Keramik in Verbindung setzte. Für Hart-Keramik-Betriebsleiter Ernst Döllinger war das ansprechende Angebot der Firma Morte eine Alternative zu ihren bisherigen Mundstückslieferanten. Bereits auf der Ceramitec 2012 wurde das Mundstück auf dem ­Morte-Stand ausgestellt. Dieses Mundstück vom Typ TM-EF zeichnet sich durch seine modulare Konzeption aus, die es erlaubt, jede seiner Komponenten auszutauschen. Darüber hinaus befindet sich der Kernhalter in den Schlitzen einer der Platten (ENTU-2), was einerseits zusätzliche Stabilität und andererseits die Möglichkeit gibt, Stähle mit hoher Verschleißfestigkeit einzusetzen. Innen ist das Mundstück durch eine Einlage aus behandeltem Stahl geschützt, die seine Lebensdauer verlängert und eine höhere Qualität der zu extrudierenden Produkte garantiert. Rahmen und Kerne bestehen aus behandeltem Stahl. Außenbremsen gewährleisten eine einfache und wirksame Regulierung des Mundstücks. Anders als die in Deutschland üblicherweise eingesetzten verchromten Materialien, garantieren die von Morte für die am stärksten dem Verschleiß ausgesetzten Bereiche (Rahmen, Kerne und Einlage) vorgeschlagenen Materialien eine längere Lebensdauer des Mundstücks.

Nach der Ceramitec starteten die Versuche mit dem Mundstück bei Hart-­Keramik. In dieser ersten Testphase wurden mögliche Verbesserungen festgestellt. Für Ernst Döllinger war wichtig, dass es keine Kommunikationsprobleme mit dem spanischen Unternehmen gab, das einen deutschen Vertriebspartner, die Firma HUP-Pietz Verschleißschutz GmbH hat: „Uwe Pietz war nach Problemen beim ersten Pressversuch vor Ort und kümmerte sich umgehend um den Umbau des Mundstücks. Positiv zu bewerten war auch der Besuch der Firma Morte in Schirnding, um die Probleme vor Ort zu erörtern.“ Anschließend änderte Talleres Morte einiges am Design eines Mundstückteils, und es wurde erneut getestet. Nach den gemachten Änderungen fielen die Ergebnisse sehr gut aus und Hart-Keramik beurteilte die so produzierten Ziegel als qualitativ hochwertig. ­Döllinger ist mit dem Endergebnis sehr zufrieden: „Die von unserer Firma Hart-­Keramik vorgeschlagenen Änderungen wurden umgesetzt und von Morte sogar noch verbessert. Mich interessiert in erster Linie die Produktionsqualität. Natürlich muss letztendlich auch der Preis stimmen, darum kümmert sich jedoch unser Einkauf“, betont der Betriebsleiter von Hart-Keramik. Die Entfernung zwischen ­Spanien und Deutschland und die Sprache scheinen keine bedeutsame Barriere darzustellen. Döllinger ist mit der technischen Konstruktion und der Widerstandsfähigkeit der Materialien, die sich in der Qualität der hergestellten Teile widerspiegeln, zufrieden: „Die Änderungen in der Konstruktion führten bereits beim folgenden Pressversuch zum Erfolg. Am überarbeiteten Mundstück mussten keinerlei Korrekturen mehr vorgenommen werden, sodass bis Oktober 2012 ca. 100 000 Ziegel gepresst wurden, die sehr gut aussehen. Es ist noch kein messbarer Verschleiß am Mundstück feststellbar.“

Nachdem die vereinbarten Änderungen am Mundstück ausgeführt waren und dessen korrekte Funktionsweise während des Pressvorgangs in Deutschland getestet war, stellte Morte Hart-Keramik erneut die Vorteile dar, die ein Wechsel zu Hartmetall (einem Material, das sehr viel abriebbeständiger und verschleißfester ist als die üblicherweise verwendeten, verchromten Materialien) mit sich bringen. Auf diese Weise „wird die gesamte Mundstückstruktur genutzt und ein Einsparpotenzial beim Pressvorgang garantiert, welches die Investition in hohem Maße aufwiegt“, betont Ral Morte, Produktionsleiter von Talleres Morte. Diese Vorgehensweise, bei der zuerst eine Lösung in behandeltem Stahl angeboten wird und dann, wenn alle Details geklärt und etwaige Probleme beseitigt sind, die Verschleißteile durch widerstandsfähigere Materialien zu ergänzen, stellt aus Sicht der Firma Morte die effizienteste Lösung dar.

Ernst Döllinger ist der Meinung, dass ein Mitbewerber, der eine Alternative bei der Lieferung von Mundstücken für die Keramikindustrie anbieten kann, auf dem deutschen Markt gefehlt hat und dass Morte mit seinen Fachleuten und seiner Technologie ein interessanter Partner sein kann: „So wie sich das Mundstück präsentiert, ist die Firma Morte ein wettbewerbsfähiger Lieferant für den Mundstücksbau in der Ziegelindustrie und eine ­Alternative zu bisherigen Anbietern. Denn wie heißt es so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft!“

Das spanische Unternehmen Talleres Morte garantiert den technischen Kundendienst in Deutschland und arbeitet zurzeit daran, seine Handelspräsenz auf diesem, als strategisch wichtig erachteten, Markt zu konsolidieren. Das spanische Unternehmen plant langfristig – entscheidend, um das Vertrauen des anspruchsvollen deutschen Marktes zu erlangen. Talleres Morte, mit Firmensitz in La Rioja in Nordspanien, entwirft und stellt Mundstücke, Trichter und Ersatzteile zum Extrudieren verschiedenster keramischer Produkte her und ist durch seine modularen Mundstücke international bekannt.

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