18.04.2011 News: Null-Fehler-Produktion

Die Fraunhofer-Allianz Vision präsentiert auf der Control 2011 in Stuttgart (Halle 1, Stand 1502) eine Auswahl aktueller Mess- und Prüfsysteme mit Bildverarbeitung für die Qualitätssicherung in der Produktion.

 

Die Qualitätssicherung ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil des industriellen Produktionsprozesses geworden. Im Rahmen von Null-Fehler-Konzepten wird eine frühzeitige und vollständige Kontrolle aller qualitätsrelevanten Schritte angestrebt. Auf diese Weise lassen sich Abläufe effektiv und ressourcenschonend gestalten, Produkt- und Prozessqualität steigern und Herstellkosten kontinuierlich senken. Der Anspruch an eine Null-Fehler-Produktion wird heute in vielen Fällen durch den Einsatz industrieller Bildverarbeitung und berührungsloser Mess- und Prüftechnik erfüllt.

 

Vor diesem Hintergrund präsentieren die Institute der Fraunhofer-Allianz Vision ihre neuesten Entwicklungen und Systeme und besetzen den Themenschwerpunkt »Null-Fehler-Produktion« mit innovativen Lösungen. Dabei stehen Aspekte im Vordergrund wie

> frühzeitiges Erkennen von Qualitätsabweichungen und rechtzeitige Reaktion auf Veränderungen

> Absicherung und Objektivierung von Fertigungstechnologien

> schnelle Qualitätsregelkreise zur Prozesssteuerung in Echtzeit

> gesteigerte Reproduzierbarkeit und Verfügbarkeit im Vergleich zur manuellen Prüfung

 

 

Schnelle Inline-Inspektion auf Mikrofehler

Am Stand 1502 der Fraunhofer-Allianz Vision wird die Realisierung einer Null-Fehler-Produktion am Beispiel der Herstellung von Draht demonstriert. Fraunhofer IPM hat ein Messsystem entwickelt, mit dem sich direkt im Drahtziehprozess Oberflächenfehler wie Kratzer oder Riefen schnell und sicher erkennen und analysieren lassen. Selbst Defektgrößen von unter 100 Mikrometern nimmt das System noch wahr. Voraussetzung für die Regelung des Drahtziehprozesses in Echtzeit, ist eine extrem schnelle Bildaufnahme mit Belichtungszeiten von 10 Mikrosekunden bei Drahtgeschwindigkeiten von bis zu 50 Metern pro Sekunde.

 

Die Inline-Inspektion von Draht ist nur ein Beispiel für den Einsatz einer neuen Kameraarchitektur basierend auf optischen Zellularen Neuronalen Netzwerken (CNN). Die von Fraunhofer IPM eingesetzte Technologie bietet sich überall dort an, wo Prozesse per Bildverarbeitung in Echtzeit analysiert und geregelt werden müssen.

 

Aussteller: Fraunhofer IPM, Freiburg

 

 

Fraunhofer Vision präsentiert:

 

> Inspektion von Oberflächen

> Optische 3-D-Messtechnik

> Unsichtbares sichtbar machen

 

 

Inspektion von Oberflächen

 

Online-Oberflächeninspektion mit der Software ToolIP

Das System MASC wird zur Oberflächenprüfung von komplexen Bauteilen mit strukturierten, texturierten Oberflächen eingesetzt. Das System besteht aus einer Vielzahl von Bildverarbeitungsalgorithmen, die nun mit der neuen graphischen Benutzeroberfläche ToolIP einfach kombiniert und entsprechend parametrisiert werden können. MASC bietet somit eine schnelle und benutzerfreundliche Umgebung zur Erstellung neuer, maßgeschneiderter Lösungen für die industrielle Bildverarbeitung.

 

Aussteller: Fraunhofer ITWM, Kaiserslautern

 

 

Deflektometrie zur Inspektion spiegelnder Oberflächen

Mit deflektometrischen Verfahren können spiegelnde und teilspiegelnde Oberflächen untersucht werden, wobei sowohl die Vermessung lokaler topographischer Defekte als auch die 3-D-Modellgenerierung großer und komplex geformter Objekte möglich ist. Damit steht für solche Oberflächen eine optische Inline-Messtechnik zur Verfügung, die die klassische qualitative Prüfung um eine quantitative Messung ergänzt und damit eine robuste Defekterkennung und -bewertung ermöglicht.

 

Aussteller: Fraunhofer IOSB, Karlsruhe

 

 

Panorama Camera PanCam für die automatische Sichtprüfung von Bohrungen und Rohren

Das Endoskopie-System PanCam ist speziell für die Erkennung von Oberflächenfehlern in Innenräumen ausgelegt. Wichtige Anwendungen sind die Sichtprüfung von Werkstücken mit Bohrungen, wie z. B. Brems- und Kupplungszylinder, sowie die Sichtprüfung von Rohren. Durch die Entwicklung einer zusätzlichen neuen Beleuchtung ist nun auch die Inspektion von kleinen Sack-Bohrungen möglich. Durch die Verwendung von Panorama-Optiken erhält man einen Rundumblick auf die innenliegende Oberfläche, wobei die Prüfgeschwindigkeit eines 100 mm tiefen Bohrlochs bei ca. 3 Sekunden liegt..

 

Aussteller: Fraunhofer IIS, Fürth

 

 

Optische 3-D-Messtechnik

 

Kolibri Cordless - Handgeführtes optisches 3-D-Messsystem

Kolibri Cordless ist ein handgeführter kabelloser 3-D-Scanner für die 3-D-Qualitätssicherung und Digitalisierung. Durch Verwendung LED-basierter Digitalprojektoren und schneller Kameras gelingt es, die nötigen Mustersequenzen in weniger als 150 Millisekunden zu projizieren, so dass Verwacklungen beim Führen des Sensorkopfes mit der Hand und damit Messartefakte weitgehend vermieden werden können. Kolibri Cordless kann flexibel an verschiedenen Orten im Unternehmen eingesetzt werden und erreicht auch schwer zugängliche Bereiche wie z. B. Innenräume im Automobilbau. Weitere Einsatzgebiete sind 3-D-Messungen im Motorraum oder die Messung von Formgebungswerkzeugen in der Maschine.

 

Aussteller: Fraunhofer IOF, Jena

 

 

Kolibri Highspeed – prozessintegriertes, hochauflösendes 3-D-Messsystem mit extrem kurzer Zykluszeit

Kolibri Highspeed ist ein streifenprojektionsbasierter 3-D-Sensor zur Vermessung industrieller Produkte innerhalb eines Fließbandprozesses. So ist im Dauermessbetrieb des Systems eine Messgeschwindigkeit von rund 8,9 Millionen Pixeln pro Sekunde bei einer Messpunktdichte von 20 µm erzielbar. Die Genauigkeit auf der Prüfoberfläche liegt dabei bei 5 µm.

 

Aussteller: Fraunhofer IOF, Jena

 

 

Optische dimensionelle 3-D-Messtechnik

Systeme zur optischen geometrischen Qualitätsprüfung arbeiten schnell, berührungslos und sind in den Fertigungsprozess integrierbar. Sie liefern direkte Informationen über Prozessabweichungen und ermöglichen damit eine unmittelbare Korrektur von Prozessparametern. Eine geringe Fehlerquote, hohe Produktqualität und Effizienz sowie die Schonung von Ressourcen in allen Bereichen werden so ermöglicht.

 

Aussteller: Fraunhofer IFF, Magdeburg

 

 

Unsichtbares sichtbar machen

 

Analyse und Modellierung der Mikrostruktur von Materialien

Die Eigenschaften von Materialien und Werkstoffen werden unter anderem durch ihre Mikrostrukturen bestimmt. Informationen über die räumliche Geometrie und die Struktur-Eigenschafts-Beziehungen in Werkstoffen unterstützen die Optimierung der Materialeigenschaften. Mit der Software MAVI lässt sich die Geometrie von Mikrostrukturen wie z. B. faserverstärkten Kunststoffen oder Schäumen bestimmen. Die aktuelle Software-Version 1.4 bietet neue Module zur lokalen Analyse und Bestimmung der Faserrichtungsverteilung aus 3-D-Bildern.

 

Aussteller: Fraunhofer ITWM, Kaiserslautern

 

 

Unsichtbares sichtbar machen mit Ultraschall

 

Sampling Phased Array zur 3-D-Visualisierung des Bauteilvolumens

Mit dem Prinzip des »Sampling Phased Array« wird das Ultraschallprüfverfahren um eine tomographische zwei- und dreidimensionale Bildgebung auch bei hoher Prüfgeschwindigkeit erweitert. Durch die verbesserte Nachweisgarantie von Fehlstellen und die Möglichkeit der quantitativen Auswertung der Prüfergebnisse eröffnen sich für die Ultraschallprüfung neue Möglichkeiten, wie beispielsweise für die Prüfung neuer Leichtbauwerkstoffe. Ein weiterer Vorteil ist die sehr einfache und kostengünstige Elektronik, bei der die integrierten Rechnerstrukturen der Signalverarbeitung die Bildgebung bewirken.

 

Aussteller: Fraunhofer IZFP, Saarbrücken

 



Unsichtbares sichtbar machen mit Thermographie

 

Farbe in der Thermographie durch bi-spektrale Kameras

Bi-spektrale Thermographie-Kameras (Dual-Band-Kameras) messen gleichzeitig im mittleren und langwelligen Infrarot. Durch die Fusion der Bilder aus den unterschiedlichen Spektralbereichen mithilfe von sichtbaren Farben erhält man ein einziges neues Farbbild. Der Einsatz von Dual-Band-Kameras eröffnet damit neue Möglichkeiten für die Messung und Prüfung von Werkstoffen oder Bauteilen, die im Infrarotbereich wellenlängenabhängig unterschiedlich durchscheinend sind, wie beispielsweise keramische Werkstoffe oder Kunststoffe.

 

Aussteller: Fraunhofer IZFP, Saarbrücken

 

 

Unsichtbares sichtbar machen mit Thermographie und Shearographie

 

Thermographie und Shearographie im komplementären Einsatz

Neuartige, ambitionierte Verbundsysteme lassen neue Anforderungen an die Qualitätssicherung entstehen, die mit den Prüfverfahren Thermographie und Shearographie gelöst werden können. Aufgrund der Redundanz und der weitgehend komplementären Funktionsweise sowie Synergieeffekten beider Prüfverfahren zueinander liegt in der Kombination beider Verfahren in einem Multisensorsystem hohes Potenzial, insbesondere bei der prozessintegrierten Qualitätsprüfung von Verbundwerkstoffen und Werkstoffverbunden.

 

Aussteller: Fraunhofer IPA, Stuttgart

 

 

Unsichtbares sichtbar machen in transparenten Materialien

 

Prüfung transparenter Objekte nach DIN ISO 10110-3

Mit dem Prüfsystem Purity des Fraunhofer IOSB können bei transparenten Materialien wie z. B. Gläsern Transparenzänderungen, Einschlüsse von Fremdkörpern oder Blasen sowie Störungen auf der Oberfläche (z. B. Staub) erkannt und unterschieden werden, und zwar  nahezu unabhängig von der Objektgeometrie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen ermöglicht Purity mit einer mehrkanaligen Bildaufnahme die komplette Inspektion aus einer Ansicht. Das Prüfsystem charakterisiert und bewertet Defekte gemäß der DIN ISO 10110-3.

 

Aussteller: Fraunhofer IOSB, Karlsruhe

 





 

Unsichtbares sichtbar machen mit Terahertz

 

Zerstörungsfreie Prüfung mittels Terahertz-Messtechnik

Zwischen Mikrowellen und Infrarotstrahlung ist der Frequenzbereich der Terahertz-Wellen angesiedelt. Mit einer hohen Eindringtiefe und einer geringen Streuung bei gleichzeitig guter räumlicher Auflösung vereinigt die Terahertz-Strahlung die Vorteile angrenzender spektraler Bereiche. Die Terahertz-Technik befindet sich zwar für industrielle Anwendungen noch im Anfangsstadium, jedoch stehen inzwischen erste robuste und industrietaugliche Systeme zur Verfügung.

 

Aussteller: Fraunhofer IPM, Kaiserslautern

 

 

SAMMI Stand Alone Millimeter Wave Imager

SAMMI ist ein Tischgerät zur Prüfung von optisch nicht transparenten Materialien auf der Basis von Millimeterwellen. Dabei werden nicht metallische Verunreinigungen, Verklebungen oder Einschlüsse sichtbar gemacht und analysiert. Mögliche Einsatzbereiche von SAMMI sind vor allem die Qualitätssicherung oder die Entwicklung neuer Produkte.

 

Aussteller: Fraunhofer FHR, Wachtberg

 

 

Unsichtbares sichtbar machen mit Röntgen

 

Tragbarer Computertomograph CTportable

Die Röntgen-Computertomographie (CT) hat in den letzten Jahren als leistungsstarkes Werkzeug für die zerstörungsfreie Prüfung in der Industrie zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mit CT kann ein dreidimensionales Volumenmodell mit der äußeren und inneren Struktur des Objekts dargestellt werden. Mit der CTportable steht nun eine kostengünstige, transportable Röntgen-Computertomographieanlage zur Verfügung, die flexibel an wechselnden Orten eingesetzt werden kann.

 

Aussteller: Fraunhofer EZRT, Fürth

 

 

 

 

Scorpius XLab®: Analytische Simulation des röntgen-tomographischen Aufnahmeprozesses

Scorpius XLab® ist ein Softwarepaket zur analytischen Simulation des gesamten röntgen-tomographischen Aufnahmeprozesses. Die Software automatisiert weitgehend die CT-Aufnahmeplanung und ermöglicht somit die Gewinnung objektiver Messergebnisse. Prüfmerkmale können bereits im Vorfeld mithilfe von virtuellen Objekten und entsprechenden Aufnahmeparametern am Rechner simuliert werden. Dadurch wird der Bedienereinfluss bei der Prüfung minimiert.

 

Aussteller: Fraunhofer EZRT, Fürth

 

 

Flexible Add-on-Computerlaminographie

Die Computerlaminographie (CL) ist eine besondere Variante der Computertomographie (CT). Gegenüber der CT hat die Laminographie den Vorteil, dass auch große, flächige Objekte mit hoher geometrischer Auflösung untersucht werden können. Mittels einer Erweiterung können etablierte CT-Systeme um laminographische Fähigkeiten ergänzt werden.

 

Aussteller: Fraunhofer EZRT, Saarbrücken

 

 

Strahlungsstabile Röntgendetektoren für industrielle Anwendungen

Für die Prüfsicherheit in der industriellen Röntgenprüfung ist eine hohe Bildqualität entscheidend, denn nur so können kleinste Fehlstellen sicher erkannt werden. Die Röntgenkamera XEye bietet diese höchste Bildqualität auch im Dauereinsatz bei bis zu 220 kV Röhrenspannung, z. B. bei der Schweißnahtprüfung. Ermöglicht wird dies durch die vollständige Abschirmung sämtlicher elektronischer Komponenten vor Röntgenstrahlung.

 

Aussteller: Fraunhofer IIS, Erlangen

 

 

Inline-Computertomographie-System für die prozessintegrierte Bauteilprüfung

 

Die 3-D-Röntgen-Computertomographie (CT) ermöglicht die komplette Erfassung eines Objekts mit all seinen innenliegenden Strukturen und die Bestimmung aller wesentlichen Fehlermerkmale. Diese Technologie ist bislang vor allem als zerstörungsfreies Prüfverfahren zur Untersuchung von Prototypen im Laborbereich etabliert. Nun ist erstmals auch der Einsatz der CT-Technologie zur Inline-Prüfung möglich: Mithilfe eines extrem robusten Detektors, der durch kurze Belichtungszeiten bis zu einer Millisekunde eine schnelle Datenaufnahme erlaubt, und neuartigen und hocheffizienten Algorithmen zur Kombination von Volumenberechnung und Bildauswertung wurde ein Inline-CT-System realisiert, mit dem ein Objekt mittels 3-D-CT innerhalb von 30 Sekunden vollautomatisch geprüft werden kann.

 

Aussteller: Fraunhofer IIS, Fürth

 

Fraunhofer-Allianz Vision Am Wolfsmantel 33   I   91058 Erlangen   I   Germany
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