Andil-Jahrestagung

Die Zukunft bauen: Mit Ziegeln ist das möglich

Auf der gut besuchten
Andil-Jahrestagung am 19./20. Mai in Rom übergab Catervo Cangiotti nach über 7-jähriger Amtszeit als Präsident des italienischen Ziegelverbandes den Staffelstab an seinen Kollegen Luigi Di ­Carlantonio. Der neue Präsident, Jahrgang 1953, Architekt und Unternehmer aus den Abruzzen, hat seine Aufgabe mit der festen Absicht angetreten, seine Strategie unter aktiver Einbeziehung von Branchenvertretern, Experten und Führungspersönlichkeiten umzusetzen.

Die derzeitige Krise in der Ziegelindustrie dauert jetzt schon länger an als vorhergesehen und stellt die Branche auf eine harte Probe. Die italienische Ziegelindustrie besteht überwiegend aus kleinen und mittleren Unternehmen, die über das gesamte Staatsgebiet verteilt sind und ein Produktionsvolumen von über 15 Mio. Tonnen Ziegelprodukten herstellen, das hauptsächlich für den inländischen Markt bestimmt ist.

Auch die Herausforderungen des „nachhaltigen Bauens“ wurden diskutiert. Der Abgeordnete Stefano Saglia, Untersekretär des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung, erklärte: „Die Förderung des ökologischen Bauens kann zu einer Verminderung unserer Abhängigkeit von Energielieferanten und zur Verbesserung der Umwelt, in der wir leben, beitragen“. Der Industriezweig müsse daher energiesparende und umweltbewusste Produkte anbieten.

Dr. Thomas Fehlhaber, Unipor Deutschland, und Dr. Heimo Scheuch, Präsident des europäischen Ziegelverbandes TBE, führten aus, wie in den anderen Ländern der wirtschaftliche Wiederaufschwung durch die Bauindustrie gestützt wird.

Costanzo Di Perna, Technische Universität der Marken, Ancona, bestätigte, dass die modernen Anforderungen an das Bauwesen immer mehr durch die Themen Energie und Nachhaltigkeit beeinflusst werden und damit die unbestrittenen Stärken des Ziegels aufgreifen.  

In einer Diskussionsrunde stellten dann verschiedene Vertreter des Bauwesens ihre Überzeugungen im Hinblick auf die Chancen und Leistungsfähigkeit des Ziegelbaus dar:

› Roberto Moneta, Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, und Paolo Tartarini, Universität Modena: Auswirkungen der neuen, 2020 in Kraft tretenden Richtlinien zur ­Energieeinsparung

› Marco Corradi, Präsident der Cecodhas Housing ­Europe: Notwendigkeit, bei der Berechnung der Gesamtkosten auch die Ausgaben für Wartung und die langfristige Zuverlässigkeit der Materialien in Betracht zu ziehen

› Paolo Luccioni, Konstrukteur: Engagement der italienischen Architekten zur Rückbesinnung auf die typischen Techniken und Formen des Mittelmeerraumes, unter Nutzung des damit verbundenen unerschöpflichen Innova­tionspotenzials

› Adriano Paolella, Direktor des WWF Italien: gemeinsame Ziele mit der Ziegel­industrie, weil bei der Materialwahl deren Auswirkungen auf die Umwelt nicht unberücksichtigt bleiben dürfen.

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