Brick Award 2026

Ein erster Blick auf die 50 faszinierendsten Ziegelbauten der Welt - Shortlist für den BRICK AWARD 26 bekanntgegeben

Wienerberger hat am 1. Oktober 2025 die Shortlist für den internationalen BRICK AWARD 26 vorgestellt.

Der seit 2004 alle zwei Jahre verliehene BRICK AWARD bietet Architekten eine Plattform für ihre einzigartigen Entwürfe und würdigt Ziegel und keramische Bauprodukte als zeitlose Materialien für innovative und zukunftsweisende Architektur. Unter der Federführung von wienerberger – einem der führenden Anbieter innovativer, ökologischer Lösungen für die gesamte Gebäudehülle in den Bereichen Neubau und Renovierung sowie von Infrastruktur für Wasser- und Energiemanagement – werden alle 50 Nominierten, die in die Shortlist für den Preis aufgenommen wurden, im BRICK 26 Book abgebildet. Obwohl wienerberger den Preis organisiert und ausrichtet, wird der BRICK AWARD unabhängig vergeben. Die Verwendung von wienerberger Produkten ist weder Voraussetzung für die Teilnahme noch ein entscheidender Faktor im Auswahlverfahren.

Der Preis wird in fünf Kategorien vergeben: Feeling at home (Einfamilienhäuser und kleine Projekte); Living together (städtische Wohnbauprojekte); Working together (Gewerbe- und Industriebauten); Sharing public spaces (öffentliche Bauten und Freiräume); und Building outside the box (Innovation).

Die diesjährige Shortlist für diesen wahrhaft internationalen Preis umfasst Vertreter aus fünf Kontinenten und 50 Projekte aus 21 Ländern, die von einer Experten-Vorjury aus insgesamt 849 Einreichungen ausgewählt wurden. Die Mitglieder der Vorjury waren der Journalist und Autor Wojciech Czaja, die Keramikkünstlerin, Designerin und Architektin Maria Gasparian und Špela Kuhar, Architektin und Gründerin des slowenischen Zentrums für Architektur.

Die Gewinner des BRICK AWARD 26 werden von einer internationalen Jury, bestehend aus renommierten Architekten und Planern, unter den 50 Nominierten auf der Shortlist ausgewählt. Die Mitglieder der diesjährigen Jury sind:

Gabriela Carrillo, Mitbegründerin von Colectivo C733

Christine Conix, Mitbegründerin von Conix RDBM

Jens Linnet, Mitbegründer von BOGL

Traudy Pelzel, Mitbegründerin von MAP Studio

Eduardo Mediero, Gründer von HANGHAR

Die Preisverleihung findet am 11. Juni 2026 in Wien statt.

Eine der nominierten Einreichungen aus dem Nahen Osten ist die Shafagh Grabstätte in der kleinen Stadt Ardakan im Zentraliran mit ihrer umgekehrten, nach unten gewölbten Kuppel und den auf der Oberfläche frei fließenden Inschriften, die ein architektonisches Element in eine Leinwand als Manifestation der Ausdrucksfreiheit verwandeln. Als Eingang zum Friedhof transformiert die Shafagh Grabstätte einen traditionell privaten Raum in ein Monument für alle – einen Ort, an dem das Spirituelle dem Alltäglichen begegnet.

In Asien umfasst die nominierte Aga Khan Akademie in der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka eine Reihe von vierstöckigen, mit Ziegel ­verkleideten Gebäuden, die sich in ein stark verdichtetes städtisches Areal einfügen, das von einer großen Autobahn begrenzt wird. Mit seinen Grünflächen bietet das Ensemble einen Freiraum inmitten des dicht verbauten Umfelds, der zum Spielen und Lernen einlädt. Das Metallic Bellows Factory Office in Chennai in Indien ist eine einstöckige Ziegelstruktur, inspiriert von lokalen Ziegelöfen und tonreichem Boden, mit Schwerpunkt auf der Reduktion der CO2-Emissionen durch minimierten Betonverbrauch. Das Design zeichnet sich durch ein traditionelles Jack-Arch-System mit Unterzug und Randträgern aus, das dem aus lokal bezogenen Ziegeln bestehenden Mauerwerk ein leichtes, schwebendes Aussehen und einen handwerklichen Charakter verleiht.

Zu den herausragenden Einreichungen aus China zählt das von Kengo Kuma and Associates gestaltete UCCA Clay Museum in Yixing, dessen markantes Dach mit seinen Gipfelformationen auf den nahegelegenen Berg Shushan referenziert. Der vom Studio als „umgestülpte, von virtuellen Kugeln geformte Muschelstruktur“ bezeichnete Rahmen wurde mit 3.600 handgefertigten Keramikfliesen in dunklen und hellen Brauntönen verkleidet, die an Farbveränderungen erinnern, wie sie beim Brennen von Keramik auftreten. Weiter nördlich, in Richtung Beijing, befindet sich die ebenfalls in die Shortlist aufgenommene Buchhandlung Tianjin Zhongshuge, ein dreistöckiges Gebäude, gestaltet in „Wellen“ speziell gefertigter Ziegel und Eisenstrukturen, das einen einzigartigen, immersiven Raum für seine Besucher bildet.

Beispielhaft für Europa steht das niederländische Architekturbüro Studio RAP mit seinem Entwurf einer „wellenförmigen“ Fassade eines Gebäudes an der historischen Hooftstraat in Amsterdam, die vollständig mit 3D-gedruckten Keramikfliesen verkleidet ist. In Deutschland wurde in viel größerem Maßstab gebrannter Ton in Form von glasierten Paneelen mit einer feinen, unregelmäßigen vertikalen Struktur für die Fassade der Werksgebäude des Heizkraftwerks Leipzig verwendet. Und in Slowenien wurde bei der Umgestaltung einer ehemaligen Industriehalle in Ljubljana zu einem temporären Theater der Schwerpunkt auf recycelte und wiederverwendbare Baustoffe gelegt, wobei die sichtbaren Tonziegel silberfarben gestrichen wurden.

Wiederverwendung war auch ein Thema beim Projekt Park Hill in Sheffield in Großbritannien, einem riesigen Wohnblock in brutalistischem Baustil aus Sichtbeton mit Brettschalung, die mit feinkörnigem Material gefüllt ist. Die zu neuem Leben erweckten Ziegel kennzeichnen jede der sogenannten „Streets in the Sky“, und die Farben der Balkone wurden so gewählt, dass sie mit den Farbtönen des Mauerwerks harmonieren.

Im Holocaust Museum in Melbourne in Australien wurden geschätzte 25.000 Ziegelsteine in die Fassade integriert, darunter Kombinationen aus Tonziegeln mit Glasbausteinen der Marken Ceniza und Poesia. Das raffinierte „hit-and-miss”-Muster sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Transparenz und Sicherheit und ist ein eindrucksvoller Ausdruck von Gedenken und Resilienz. Gleichzeitig schafft es eine visuelle und physische Verbindung zu Aktivitäten im Museum, zu Tageslicht und zur Gemeinschaft.

Im Zentrum eines bemerkenswerten Beitrags aus Mexiko steht eine Produktionsstätte für Tequila: Für die Lagerhäuser und Büros von Clase Azul La Hacienda Jalisco wurden lokale Keramik und Steine aus den Ausgrabungen vor Ort verwendet, um die Gebäude in ihrer vulkanischen Topografie zu verankern. In Brasilien wurde das White Bricks House mit handwerklichen Techniken unter Verwendung von freiliegenden, weiß gestrichenen Massivziegeln erbaut. Unterschiedliche Ziegelabstände schaffen unterschiedliche Grade an Offenheit und Privatheit für jeden Raum. Durch sorgfältigen Umgang mit den Ziegeln entstand ein Mauerwerk mit einzigartigen Mustern und Oberflächen, die dem Projekt einen zeitlosen, handwerklichen Charakter verleihen.

Unter den nominierten Beiträgen aus den USA befindet sich das Projekt 64 University Place, ein 11-stöckiges Wohngebäude im Greenwich Village, New York, das sich durch seine händisch verlegte Ziegelfassade, Bogenfenster und ein Raster aus Pilastern auszeichnet. Das Design verbindet historische Bezüge zur Umgebung mit zeitgenössischen Details. Die Ziegelfassade zeugt vom handwerklichen Können erfahrener Maurer und weist gut durchdachte Details auf.

Auf einem 4.000 m² großen Grundstück an den Hängen der Steenberg Ridge in Kapstadt, Südafrika, fügt sich das Mountain House harmonisch in die halb-ländliche Landschaft ein. Die mit Bedacht gewählte Palette an Materialien bringt die Farben und Texturen der Erde zum Ausdruck und ermöglicht dem Gebäude ein würdevolles Altern. Verwurzelt in der ursprünglichen Bedeutung eines Zufluchtsorts, zeichnet sich das Gebäude durch einfache, schmucklose Materialien aus, die ein zeitloses Gefühl der Geborgenheit vermitteln.

Über den BRICK AWARD

Der BRICK AWARD ist ein internationaler Architekturpreis, der herausragende Ziegelarchitektur aus aller Welt auszeichnet. Ausgerichtet von wienerberger, würdigt die Auszeichnung Innovation, Handwerkskunst und nachhaltiges Design – bleibt dabei jedoch unabhängig; die Verwendung von wienerberger Produkten ist keine Teilnahmevoraussetzung. Seit seiner Einführung im Jahr 2004 wird der Preis alle zwei Jahre verliehen. Die Arbeiten der Preisträger erscheinen zusammen mit den nominierten Projekten im offiziellen BRICK Book.

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