EurGeol Dr. rer. nat. Lutz Krakow

Ressourceneffizienz in der Ziegelindustrie
Teil I: Allgemeine Einführung

Wegen der globalen Verknappung von Rohstoffen hat die deutsche Bundesregierung ein nationales Ressourceneffizienzprogramm aufgelegt. Ziel ist es, die Rohstoffversorgung nachhaltig zu sichern. Der Abbau von Rohstoffen soll bei gleicher Wirtschaftsleistung massiv eingeschränkt werden. Im Gegenzug soll die Rohstoffeffizienz durch Recycling erhöht werden. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wenn die Ziegelindustrie davon gar nicht betroffen wäre. Schließlich gibt es genug Ton in Deutschland. Aber der Eindruck täuscht. Guter Ton ist schon heute knapp. Nicht umsonst stehen so viele Ziegelwerke in der Abhängigkeit überregionaler Tonlieferanten. Kann ein Millionen-Tonnen-Potenzial an Reststoffen das Problem lösen? Die Zi informiert in einer mehrteiligen Reihe über das hochaktuelle Thema.

1 Zahlen und Fakten

Weltweit werden heute rund 60 Mrd. t abiotische Rohstoffe (mineralische Rohstoffe, Energierohstoffe, Erze) pro Jahr verbraucht, fast 50 % mehr als im Jahr 1980 und das mit steigender Tendenz. Der weltweite Verbrauch an Ton liegt bei rund 430 Mio. t pro Jahr [1], wobei auf Deutschland mit rund 25 Mio. t Ton pro Jahr ein überproportional hoher Anteil entfällt (»1). Der zunehmende Rohstoffverbrauch wird vor allem durch die stark wachsende Weltbevölkerung und durch den zunehmenden Pro-Kopf-Verbrauch in Schwellenländern wie Brasilien, China und Indien ausgelöst. Explodierende...

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