Wienerberger mit geringerem Gewinn im 1. Halbjahr 2012

Der Umsatz der Wienerberger Gruppe lag im 1. Halbjahr 2012 um 5 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Positiv wirkten sich die um 4 % höheren Durchschnittspreise aus. Mengenrückgänge von 9 % führten zu einer geringeren Auslastung der Produktionskapazitäten. Wienerberger verzeichnete im Berichtszeitraum einen Rückgang im operativen EBITDA um 16 % auf 104,1 Mio. € und im operativen Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 4,1 Mio. €. Nach Abzug der Steuern erwirtschaftete Wienerberger einen Gewinn von 24,1 Mio. €, nach 37,5 Mio. € im ersten Halbjahr des Vorjahrs. Der Konzern-Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 2,6 Mio. €. Für Instandhaltung sowie Investitionen in technologische Weiterentwicklung von Produktionsprozessen und in Produktinnovationen wurden rund 46 Mio. € aufgewendet.

 

Segmente

Länderübergreifend entwickelte sich in beinahe allen Märkten Zentral-Osteuropas die Bautätigkeit in den Regionen negativ. Davon betroffen waren Ungarn, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei, aber auch bisher stabilere Märkte wie Polen und Tschechien. Einzig in Russland setzte sich die dynamische Entwicklung im Wohnungsneubau weiter fort. Insgesamt wurde in Zentral-Osteuropa im ersten Halbjahr 2012 ein Umsatz von 256,4 Mio. € erwirtschaftet, der um 6 % unter dem Vergleichswert 2011 lag. Die Durchschnitts-preise der Region konnten in diesem Zeitraum moderat gesteigert werden. Das operative EBITDA ging um 41 % auf 26,4 Mio. € in den ersten sechs Monaten 2012 zurück.

In Zentral-Westeuropa ging der Umsatz im ersten Halbjahr 2012 um 4 % auf 198,7 Mio. € zurück. Haupt-ursache waren Absatzrückgänge in allen Ländern, wobei Italien am stärksten von der rückläufigen Entwicklung betroffen war. In Deutschland, dem größten Markt der Region, war die Nachfrage nach Baustoffen laut Wienerberger leicht rückläufig. Das operative EBITDA lag mit 15,8 Mio. € zum Halbjahr um 10 % unter dem Ergebnis der Vergleichsperiode des Vorjahres.

In den ersten sechs Monaten ging der Umsatz in Nord-Westeuropa um 7 % auf 384,9 Mio. € (Vorjahr: 416,0 Mio. €) zurück. Mengenrückgänge in allen Produktgruppen sowie höhere Produktionskosten belasteten das operative EBITDA, das um 15 % unter den Vergleichswert des Vorjahrs sank. Der Absatz in den Niederlanden war, wie erwartet, deutlich rückläufig, aber auch in Belgien, Frankreich und Großbritannien schwächte sich die Bautätigkeit ab. Trotz des schwieriger werdenden Marktumfelds in der Region konnten auch in diesem Segment Preiserhöhungen umgesetzt werden.

In den USA hat sich der positive Trend der ersten drei Monate im Wohnungsneubau auch im zweiten Quartal bestätigt. Bei um 13 % höheren Absätzen erwirtschaftete Wienerberger in Nordamerika im ersten Halbjahr 2012 einen um 24 % höheren Umsatz von 76,3 Mio. €. Nachdem im Jahr zuvor mit einem operativen EBITDA von -5,3 Mio. € noch ein Verlust hingenommen werden musste, gelang in den ersten sechs Monaten 2012 der Turnaround in diesem Segment mit einem operativen EBITDA von 0,3 Mio. €.

 

Ausblick und Strategie

Indien, Russland und die USA sollten ebenfalls Umsatz- und Ergebnissteigerungen erwirtschaften können. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, geht von einer Fortsetzung des rückläufigen Trends im europäischen Wohnbau aus. Er erwartet, dass für das Segment Nordamerika der angekündigte Turnaround auf EBITDA-Ebene im Gesamtjahr erreicht wird. Der Ausblick in Zentral-Westeuropa bleibt ebenfalls vorsichtig optimistisch. Scheuch hofft, das Ergebnisniveau des Jahres 2011 in diesem Segment wieder erreichen zu können. Die größte Herausforderung stellen die Segmente Zentral-Osteuropa und Nord-Westeuropa dar, wo von weiteren Umsatz- und Ergebnisrückgängen für das Gesamtjahr auszugehen ist.

 

Maßnahmenpaket zur Kostensenkung

Der Vorstand hat ein Maßnahmenpaket für den Bereich keramische Baustoffe Europa erarbeitet. Durch entsprechende Anpassung von Kapazitäten und Unternehmensstrukturen sollen die Kosten in diesen Segmenten nachhaltig bis Ende 2013 um 40 Mio. € gesenkt, die Normalinvestitionen von den derzeit geplanten 140 Mio. € auf 110 Mio. € bis Jahresende reduziert werden. Aus diesen Maßnahmen erwartet Wienerberger bis Jahresende 2013 zahlungswirksame Einmalkosten von 15 Mio. €.

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