Juwö feiert 150-jähriges Bestehen mit Gästen und Belegschaft

Mit mehr als 300 Gästen, darunter Landes- und Kommunalpolitiker sowie Geschäftspartner, feierten die komplette Belegschaft sowie ehemalige Mitarbeiter des traditionsreichen Familienunternehmens Juwö Poroton das 150-jährige Bestehen des Unternehmens. Bei dieser Gelegenheit wurde der neue S75 vorgestellt – ein Ziegel mit spektakulären Eigenschaften.

„Jede Generation hat unser Familienunternehmen wie ein Mosaik betrachtet und versucht, dieses den eigenen Möglichkeiten und der Zeit entsprechend zu erweitern“, betonte Seniorchef Ernst K. Jungk, der die Festgesellschaft willkommen hieß.

Geschäftsführer Stefan Jungk beleuchtete in einer humorvollen und kurzweiligen Präsentation die Vergangenheit und Gegenwart der 1862 durch seinen Ur-Ur-Großvater Phillip Jungk gegründeten Ziegelei. Dieser Urahn rief damals auch die Feuerwehr ins Leben und wirkte 17 Jahre lang als Bürgermeister. Zuvor hatte er bereits eine Feldbrennerei zwischen Wöllstein und Badenheim betrieben. „Eigentlich sind wir also wohl noch ein paar Jahre älter, aber das kann ich nicht beweisen“, merkte Stefan Jungk schmunzelnd an.

Ein wichtiger Meilenstein war 1899 die Installation einer Dampfmaschine durch Ernst Jungk. Dieser ließ seine Arbeiter im Winter Häuser und Wohnungen bauen, damit sie nicht stempeln gehen mussten. Friedrich Jungk errichtete 1925 eine künstliche Trocknungsanlage sowie 1928 eine dreistöckige Trockenhalle. Nach erheblichen Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg begann 1949 der Wiederaufbau. 1968 erwarb Ernst K. Jungk als einer der ersten Pioniere eine Lizenz zur Produktion von Poroton-Leichtziegeln. 36 Jahre fungierte er als Präsident des Poroton-Hersteller-Verbandes. In dieser Zeit entwickelte sich die Firma Jungk & Sohn zur Marke Juwö (für Jungk in Wöllstein). Stefan Jungk berichtete, dass sein Vater von 1967 bis 2001 insgesamt fünf neue Ziegelwerke baute – stets mit neuester Technik. Er würdigte dessen Lebenswerk, seine berufsständischen Verdienste sowie das soziale Engagement. 1985 wurde Juwö mit dem Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft ausgezeichnet. Planziegel werden seit 1995 in Wöllstein mit modernster Technologie und Robotereinsatz produziert und inzwischen europaweit exportiert. „Die Innovationsfreude in Produkt und Produktion ist einer der Gründe, warum wir heute unser Jubiläum feiern können“, gab Stefan Jungk zu bedenken, der 1997 ins Unternehmen eingetreten ist. Als Meilenstein in der jüngeren Zeit führte er die Gründung der innovationsfreudigen Gruppe „Mein Ziegelhaus“ an. Jungks Dank galt auch den „wunderbaren Mitarbeitern, die herausragende Leistungen erbringen“.

An die Adresse der Politik appellierte Jungk, die steuerlichen Anreize im Wohnungsbau zu verbessern, auch Ersatzneubau in die Förderung einzubeziehen, anstatt einseitig auf Bestandssanierung zu setzen sowie die Vorschriften für baulichen Wärmeschutz (EnEV) nicht zu übertreiben. „Die bewährte monolithische Bauweise, also Putz innen, Ziegel, Putz außen, muss erhalten bleiben“, votierte Jungk gegen „Wohnmaschinen mit Styropor- und Glasfassaden“.

Anschließend stellte Jungk erstmals das neueste Juwö-Produkt vor, einen ThermoPlan S75, der eine Wärmeleitfähigkeit von Lambda = 0,075 aufweist.

Bau- und Finanzminister Dr. Karsten Kühl gratulierte im Namen der Landesregierung und stellte zu Juwö fest: „Ein Unternehmen, das nicht gut geführt würde, hätte heute nicht die Chance, in der fünften Generation sein 150-jähriges Bestehen zu feiern.“ Ein erfolgreiches Unternehmen müsse innovativ sein, Marktorientierung beweisen und arbeitnehmerfreundlich handeln.

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