Vitreus GmbH – Hall / Halle A5, Booth / Stand 100

Matching market trends

In diesem Jahr feiert Vitreus seinen 10. Geburtstag. Seit 2014 sind qualitativ hochwertige technische Lösungen immer die höchste Priorität.

Ziegler sind immer schon schwankenden Absatzzyklen in der Bauwirtschaft ausgesetzt. Doch haben Vormauerziegel und Dachziegel bislang alle Krisen überstanden. In den vergangenen Jahren droht sich jedoch ein Paradigmenwechsel abzuzeichnen. Klima- und energiepolitische Einschnitte bedrohen die Branche in ihrer Existenz neu. Manche sprechen von Änderungen, manche von Dogmen – Herausforderungen sind es in jedem Fall.

Schon immer ist die Baukeramik dem Wandel unterworfen und die erfolgreichen Firmen sehen im steten Wandel auch immer die Chance. Das ist vielfältig anzugehen. In jedem Produktionsschritt gibt es Möglichkeiten, den Herausforderungen zu begegnen. Auch im Bereich Oberflächen.

Zwei Themen werden hier in Kürze vorgestellt. Beide haben ihren Ursprung in aktuellen energie- und klimapolitischen Ursachen.

Cooler roofs and walls

In Zeiten globaler Erwärmung gibt es erhöhte Nachfrage nach Oberflächen, die Hitze nicht absorbieren, weiße und hellgraue Oberflächen. Während dies im Vormauerbereich in einigen Märkten schon länger zu beobachten ist, erreicht der Trend nun auch den Dachziegelmarkt.

Die Engobe soll sich wie immer in das bestehende System einfügen. Im Zusammenspiel aller Parameter wie z.B. Masse, Setzweise, Temperatur und Ofenregime ist die Engobe nur ein Baustein. Weiße Oberflächen haben hier besondere Herausforderungen. Bestandteile wie Aluminium oder Zirkon benötigen spezielle Fritten oder andere Rohstoffe, um richtig zu sintern. Neben Stabilität ist vor allem die Dichtheit der Oberfläche und eine ausreichenden Abriebfestigkeit wichtig. Die Elemente, die eine weiße Oberfläche weiß machen, stellen die Engobe- und Glasurhersteller hier vor besondere Herausforderungen. Ein Zusammenspiel von Zirkonfritten, Zirkon und Kaolin wird mit individuell eingesetzten Materialien so veredelt, dass maßgeschneiderte Lösungen für weiße Oberflächen entstehen.  

Eine Dachziegelmasse ist entweder Rot oder mit Mangan Braun eingefärbt. Auf diesen dunklen Untergrund muss nun eine weiße Glasur / Engobe appliziert werden mit dem Ziel den Scherben komplett abzudecken, so dass er nicht durchscheint.

Das ist eine große Herausforderung. Im Dachziegelbereich wird die Glasur/Engobe zumeist mit einer Schleuderkabine aufgetragen. Die Engobe wird durch schnelle Rotation der Scheiben auf den Dachziegel geschleudert, was optisch ein Tropfenbild ergibt.

Auf dem trockenen Ziegel müssen die Tropfen ineinander verlaufen und den Scherben komplett abdecken. Das kann bei weißen Oberflächen meist nur gewährleistet werden, wenn die Möglichkeit besteht, mit zwei nacheinander angebrachten Schleuderkabinen zu arbeiten. Zwei Schleuderkabinen sind nötig, um das erforderliche hohe Auftragsgewicht zu erreichen. Je höher das Auftragsgewicht, desto besser die Deckkraft und desto größer die reflektierende Wirkung.

Insbesondere in den südeuropäischen Märkten ist mit zunehmend weißen Dächern und Fassaden zu rechnen. Diese Gebäude müssen weniger klimatisiert werden was sich energetisch positiv bemerkbar macht. Auch wird dann weniger Energie in Bodennähe gespeichert.

Eine andere, stark nachgefragte Innovation ist ein Granulat, was möglichst perfekt Kohlebrände imitiert.

Viele Ziegel werden immer noch mit dem Einsatz von Kohle produziert. Der klassische Kohlebrand ist ein gefragtes Produkt. Unter Einsatz von Kohle, die zumeist im Hochfeuer zugegeben wird, lassen sich ansprechende Effekte erreichen. In Zeiten steigender Preise für CO2-Zertifikate werden solche Produkte immer teurer, so dass Ziegler versuchen die Kohle zu ersetzen.

Engobe- und Glasurhersteller bieten kohlefreie Granulate an, die einen Kohlebrand–Effekt imitieren. Die Streugranulate werden zumeist auf den nassen Strang aufgetragen. Es kommt darauf an, die Granulate so aufzutragen, dass das originale Setzschema den Brand imitiert. Weiter darf das Granulat nicht kleben, da hier zumeist im stehenden Besatz gebrannt wird.

Eine andere Möglichkeit ist es, die Granulate verflüssigt als viskose Lösung auf den nassen Strang aufzutragen – damit werden besondere Effekte erzielt, die sich vom Aufstreuen deutlich unterscheiden. Ein Vorteil ist, dass beim Aufbringen ohne Staub gearbeitet werden kann.

Die kohlefreien Granulate tragen so ökonomisch wie ökologisch zu einem spannenden Produkt bei.

Interessiert? Vitreus stellt auf der Ceramitec 2024 aus und freut sich auf Ihren Besuch in Halle A5, Stand 100.

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