Fachverband Ziegelindustrie Nord e.V.: volles Haus bei der Tagung auf der Messe Nordbau
Hochkarätige Referenten begeisterten rund 170 Teilnehmer mit aktuellen Themen rund um das Ziegel-Verblendmauerwerk.
Die vom Fachverband Ziegelindustrie Nord e.V. im Rahmen der Messe NordBau veranstaltete Tagung befasste sich mit dem neuen Baurecht, der EnEV 2016 und dem Feuchteschutz von Verblendmauerwerk.
Im ersten Vortrag stellte Dr. Peter Leicht, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Reform des Bauvertragsrechts zur Änderung der kaufrechtlichen Mängelhaftung vor. Das neue Gesetz soll zum Jahreswechsel 2016/17 in Kraft treten. Leicht wies u.a. darauf hin, dass insbesondere §§ 439 und 445 a BGB für die Ziegelindustrie relevant werden. Diese beschäftigen sich mit den vom Verkäufer geschuldeten Aus- und Wiedereinbaukosten der mangelhaften Kaufsache bzw. einem entsprechenden Rückgriff gegenüber dem Vorlieferanten. Hier wird die Haftung von Herstellern, Lieferanten und Einzelhändlern ganz wesentlich erweitert.
Dipl.-Ing. Architekt Stefan Horschler ging in seinem Vortrag auf die 2. Verordnung zur Änderung der Energieeinsparverordnung vom 18.11.2013 und EEWärmeG ein und stellte die Überlegungen zu künftigen Änderungen vor. Die Erfahrung in der Praxis habe gezeigt, dass geplante Neubauten mit Heizungen mit niedrigen Primärenergiefaktoren die Anforderungen an den Jahres-Primärenergiebedarf erfüllen würden. Horschler hob die Vorteile der zweischaligen Wandkonstruktion hervor und betonte, dass diese Bauweise eine wartungsarme und auf jede energetische Herausforderung zukunftssichere Außenwandkonstruktion darstellt.
Im letzten Vortrag befasste sich Dr.-Ing. Nasser Altaha, Fachverband Ziegel Nord, vor dem Hintergrund der geänderten normativen Anforderungen mit der Frage, wie man heute zweischaliges Verblendmauerwerk ohne Risiko planen und ausführen kann. Neben den Brandschutzbestimmungen, die neu in DIN 4102-4 aufgenommen worden sind, wurde u.a. auch die Problematik der Festigkeitsminderung und Wasserdurchlässigkeit von Mörtelfugen in Verbindung mit in Fertigmörtelmischungen verwendeten Zusätzen erläutert.
Zum Ausklang der Veranstaltung war mit der traditionellen Erbsensuppe für das leibliche Wohl gesorgt und es gab zudem die Gelegenheit für Gespräche mit anderen Teilnehmern und den Referenten.
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