Langjähriger Autor deutscher Ziegelgeschichte verstorben

Joachim Korsukéwitz, langjähriger Vorsitzender des Fachverbandes Ziegelindustrie Nordwest und des Instituts für Ziegelforschung (IZF), ist am 19. November 2022 im Alter von 106 Jahren verstorben.

Joachim Korsukéwitz hat die Geschichte der deutschen Ziegelindustrie für Jahrzehnte beeinflusst und sich in besonderem Maße um die Belange der Ziegelindustrie gekümmert und verdient gemacht. Seit 1965 war er Mitglied im Beirat des Fachverbandes und im Sozialpolitischen Ausschuss, seit 1966 auch im Verband des Güteschutz Nordwest. Dem Vorstand des Fachverbandes trat er 1967 bei. Im Jahr 1975 wählte ihn der damalige Fachverband Ziegelindustrie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zum Vorsitzenden. Im selben Jahr übernahm er den Vorsitz des Instituts für Ziegelforschung (IZF). Hier widmete er sich besonders der Stärkung und Förderung der Gemeinschaftsforschung der Unternehmen der Ziegelindustrie.

Auch nachdem er 1981 altersbedingt die Geschäftsführertätigkeit bei den Vorhaller Klinkerwerken beendet hatte, blieb er auf Drängen seiner Kollegen Vorsitzender des Fachverbandes und des Instituts. Erst 1989/90 trat er von diesen Ämtern zurück.

Zur Ziegelgeschichte hat Joachim Korsukéwitz auch als Autor beigetragen. Er verantwortete die Konzeption und Datenerfassung für die Festschrift „50 Jahre Interessenvertretung der Ziegelindustrie“, die der Fachverband im Jahr 1997 als Jubiläumsschrift veröffentlichte. „Alles Vergangene, das interessiert, ist Geschichte“, so zitiert er einleitend Jakob Burckhardt. „Geschichte sind als auch die vergangenen 50 Jahre des Bestehens des Fachverbands Ziegelindustrie Nordrhein-Westfalen.“ Sein geradezu akribisches und unbeirrbares Vorgehen schaffte die Grundlage für eine Festschrift, die heute vielerorts als Nachschlagewerk genutzt wird.

Joachim Korsukéwitz interessierte sich aber auch für die ästhetische Dimension des Ziegels. Nach Beendigung seiner Geschäftsführertätigkeit studierte er Kunstgeschichte an der Ruhruniversität Bochum. Die dabei erworbenen Kenntnisse nutzte er, um die Ziegelgeschichte aus kunsthistorischer Perspektive zu beleuchten. Das Ergebnis sind viele Beiträge über Ziegelarchitektur in In- und Ausland, die in der Zi Ziegelindustrie International veröffentlicht wurden und eine große Zahl interessierter Leser fanden.

Dem engagierten Wirken von Joachim Korsukéwitz haben der Fachverband Ziegelindustrie Nordwest und die Unternehmen der deutschen Ziegelindustrie, ebenso die Redaktion der Ziegelindustrie International, viel zu verdanken. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

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