Monumentale Klinkerfassade - Landesarchiv NRW Duisburg

Im Duisburger Hafen steht Deutschlands größtes Archivgebäude. Der unter Denkmalschutz stehende ehemalige Getreidespeicher aus den 1930er Jahren wurde durch einen 76 Meter hohen Archivturm im Zentrum ergänzt. Das Archivgut des Landes als Gedächtnis Nordrhein-Westfalens hat hier mit 148 Regalkilometern Platz gefunden. Das Landesarchiv zeigt sich zur Autobahn und zum Innenhafen als markante ziegelrote Baufigur. Die Formensprache des Turms orientiert sich am alten Speicher mit seinen vor- und zurückspringenden Giebeln. Die Öffnungen und Dachflächen des bestehenden Speichers wurden geschlossen. Der neue Speicherturm setzt sich mit feiner Reliefierung von der alten Klinkerstruktur ab. Im langgestreckten wellenförmigen Neubau sind Lesesäle, Büros und die Verwaltung untergebracht. Am Übergang zwischen Speicher und dem sechsgeschossigen Büroanbau liegt das Foyer des Landesarchivs, das sich zur Uferpromenade hin öffnet. Im Innern des Foyers blickt man über große Öffnungen in das gesammelte Archivmaterial. Der Ziegelplatz am Schwanentor wird zum Straßenraum hin mit einer Kante hervorgehoben. Die Erweiterung wurde von Prof. Laurids Ortner und Prof. Christian Heuchel vom Architekturbüro O&O Baukunst geplant.

Grundlegendes Gestaltungselement ist eine massive Außenhaut aus Ziegeln, die insbesondere dem Archivturm eine monumentale Optik gibt. Ziel war es, die technisch erforderlichen Fassadenelemente wie Entwässerungsrinnen, Fassadensicherungen etc. möglichst so auszubilden, dass diese verdeckt angeordnet sind oder optisch nicht in den Vordergrund treten. Durch Vor- und Rücksprünge im Mauerwerk entsteht ein fein gegliedertes Ornament. Das Bestandsmauerwerk besteht aus Vollziegeln in einem historischen Ziegelformat mit den Abmessungen 25/12/6,5 Zentimeter. Alle neu zu errichtenden Außenmauerwerke wurden in diesem Format erstellt. Die vorhandenen Fenster des Speichergebäudes wurden entfernt und durch Ausmauerungen aus Ziegeln ersetzt.

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