Lingl Anlagenbau GmbH

Wer bringt eigentlich Ihre Paletten zur Verpackung zurück?

Sie müssen auf eine bestimmte Höhe gestapelt, in die richtige Richtung ausgerichtet und in einem verwertbaren Zustand sein. Noch dazu benötigt es immer ausreichend davon in der Verpackungsanlage. Doch was, wenn der Palettenstapel mal leer ist? Die Produktion steht. Prozesse werden unterbrochen, um die Anlage wieder mit neuen Paletten zu versorgen. Das Personal ist eigentlich bereits in der Produktion eingebunden und zusätzliches Personal nur fürs Palettenentstapeln, -prüfen, -wenden und -bereitstellen zu finden, stellt einen meist vor Herausforderungen.

Auch für einen langjährigen Kunden des Maschinenbauers Lingl Anlagenbau GmbH aus Krumbach, die Firma Engels Steenfabrik in Panningen in den Niederlanden, war dieser Ablauf selbstverständlich. Doch das bayerische Unternehmen hat eine überzeugende Lösung vorgeschlagen, um den Produktionsalltag ihres Kunden zu erleichtern. So ging in Panningen Anfang März 2023 ein Paletten-Wenderoboter von Lingl in Betrieb.

Im Gespräch mit Dennis Wimmer von Lingl erklärt Ruud Engels, Geschäftsführer bei der Firma Engels, wie es zu der Zusammenarbeit kam und was der neue Anlagenteil für ihre Betriebsabläufe bedeutet.

Warum haben Sie sich für eine roboterbasierte Palettenvereinzelung entschieden?

Ruud Engels: Wir haben uns gar nicht bewusst dafür entschieden. Es war eine Empfehlung von Lingl, die uns auf die Idee gebracht hat, hier etwas zu verbessern. Der Anlagenteil an der Verpackung mit dem Palettengreifer war alt und wir wussten, ein neuer Greifer muss her, um Maschinenausfälle zu reduzieren. Eigentlich wollten wir nur den Greifer tauschen, doch die Idee von Lingl, an dieser Stelle zu optimieren, hat uns überzeugt.  

Wie war der Prozess, bevor Sie den neuen Paletten-Entstapel- und Bereitstellroboter bekommen haben?

RE: Die Paletten kommen von der Baustelle zurück oder werden neu geliefert. Für den Transport müssen diese immer geschachtelt sein, damit der Stapel stabil, frachtraumsparend und gut transportierbar ist. Das bringt jedoch mit sich, dass diese irgendwie entschachtelt oder entstapelt werden müssen, damit sie in die Verpackungsanlage eingeschleust werden können. Dafür brauchten wir meist Leiharbeiter, die immer wieder für ein paar Stunden in der Woche Paletten entschachtelt haben, damit unser Staplerfahrer im halbstündlichen Takt neue Palettenstapel der Verpackungsanlage zuführen kann.

Wenn es lange genau so funktioniert hat, was war denn der Hauptgrund, weswegen Sie sich für eine Automatisierung zum Palettenentschachteln entschieden haben?

RE: Das Hauptproblem in diesen Zeiten ist es, Personal stundenweise für solche Aufgaben zu finden. Wir mussten immer wieder unsere Produktion unterbrechen. Teilweise mussten auch Mitarbeiter aus der Produktion einspringen. Es war kein einfaches Arbeiten und es gab keine Kontinuität in diesem Prozess.

Sind Sie jetzt mit der Ausführung und dem neuen Roboter zur Palettenentschachtelung zufrieden?

RE: Ja, wir sind sehr zufrieden. Die Abwicklung des Auftrages seitens Lingl bis zur Inbetriebnahme lief so, wie wir uns das vorgestellt haben. Der Roboter läuft durchgehend und erleichtert uns die Produktionsabläufe. Zwischenzeitlich haben wir sogar noch andere Vorteile herausgefunden.

Was sind das denn genau für Vorteile, die Sie festgestellt haben?

RE: Wir sind nun flexibler und benötigen kein Personal mehr für das Entschachteln der Paletten. Dadurch, dass die Paletten jetzt an der Verpackungsanlage geschachtelt stehen können, finden mehr Paletten Platz und die Produktion kann länger laufen, ohne das neue Palettenstapel zugeführt werden müssen. Der Staplerfahrer muss nicht mehr halbstündlich Palettenstapel nachbringen. Noch dazu können wir mit dem neuen Roboter einfach unsere verschiedenen Palettengrößen entschachteln und müssen nur noch zwischen den Programmen umschalten. Vorher mussten wir den Greifer mechanisch für die verschiedenen Palettengrößen umbauen.

Warum hatten Sie sich denn gerade für Lingl entschieden?

RE: Unsere gesamte Anlage ist bisher von Lingl umgesetzt worden und wir sind mit der Zusammenarbeit und dem Service von Lingl immer zufrieden gewesen. Da kam es für uns nicht in Betracht, diese Teilanlage bei einem anderen Zulieferer anzufragen.

Herr Engels, ich danke Ihnen für Ihre Zeit und das Gespräch.

Das Gespräch führte Dennis Wimmer von Lingl.

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