Komplett saniert

Mehrfamilienhäuser in Hamburg-Stellingen

Wie die Praxis zeigt, ist nur mit einer professionell ausgeführten Gebäude-Fassadendämmung ein wirkungsvoller Wärmeschutz zu erreichen. Die Möglichkeiten einer Fassadendämmung sind vielfältig und verlangen von Planern und Architekten umfangreiches Wissen, und zwar hinsichtlich der Funktionsweisen der Systeme und deren Anwendungsbereiche. Neben der technischen Leistungsfähigkeit spielt der Werterhalt eines Gebäudes dabei eine wichtige Rolle, was nicht zuletzt die Wahl der geeigneten Oberfläche beeinflusst.

 

Bei der Fassadensanierung haben sich Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) bestens bewährt. Dabei handelt es sich grundsätzlich um bauaufsichtlich zugelassene Systeme, bei denen alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein müssen. Ansonsten ist mit einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit, schlimmstenfalls sogar mit Bauschäden zu rechnen.

 

Bei der Sanierung besteht der grundlegende Vorteil eines WDVS darin, dass kein zusätzliches Fundament benötigt wird. Das komplette System wird mit der alten Fassade verbunden. Das WDVS regelt den Wärme- und Witterungsschutz und ist zugleich äußeres Gestaltungselement.

 

Die Außenhaut bekommt dabei eine ganz besondere Bedeutung: Sie muss die empfindlichen Wärmedämmschichten vor allen erdenklichen Einflüssen schützen. Vor Frost und Hitze, Schlagregen und Hagel, Stößen und Kratzern. Dafür sind Röben Klinker-Riemchen geradezu ideal. Zuverlässiger kann ein Schutz nicht sein. Professionell geklebt und verfugt, ist die Riemchen-Fassade von einem massiven Klinkermauerwerk nicht mehr zu unterscheiden.

 

Die Modernisierung und Instandhaltung ist ein Schwerpunkt der Arbeit der Baugenossenschaft Hamburger Wohnen eG. Mit insgesamt 6.670 Mitgliedern bewirtschaftet sie rund 4.600 Wohnungen im Hamburger Stadtgebiet. Fast 12 Mio. EUR wurden dafür allein 2008 investiert. Im Vordergrund stehen dabei die Maßnahmen zur Einsparung von Heizenergie. Größte Einzelmaßnahme ist die Fortsetzung der Modernisierung der Genossenschaftshäuser am Försterweg im Hamburger Stadtteil Stellingen. In den Jahren 1960 bis 1963 entstanden hier einige hundert Wohneinheiten in der damals typischen Klinkerbauweise. Trotz der engen Nachbarschaft zur A 7 und der Bahntrasse Hamburg - Kiel auf der einen, sowie der S-Bahn und der Hauptverkehrsader Kieler Straße auf der anderen Seite, hat sich hier eine grüne Oase jenseits des Großstadtlärms entwickelt.

 

Vor sechs Jahren wurden die Giebelseiten mit einer Vorsatzschale aus Klinkern saniert, 2006 hat man damit begonnen, 24 Wohneinheiten, quasi als Pilotprojekt, komplett mit einem Wärmedämm-Verbundsystem zu modernisieren. In den beiden folgenden Jahren kamen weitere Häuser mit insgesamt 74 und 78 Wohneinheiten hinzu. Entschieden hat man sich für eine Fassade mit Röben Klinker-Riemchen WESTERWALD bunt, glatt, die auf das WDVS aufgebracht wurden. Einerseits wollte man das gewohnte Bild der Wohnanlage erhalten und andererseits eine dauerhafte Fassade schaffen. Hans-H. Ruschmeyer, staatlich geprüfter Bautechniker und Bauleiter, und Volker Nebatz, Werkpolier von der Hamburger Fa. Bergmann & Sommerei Bauausführungen, Hamburg, lassen sich auf keine Diskussion ein. Sie sehen viele Teile des alten Hamburger Baustils immer mehr hinter Putz verschwinden, „für den Norddeutschen Raum ein schwerer Verlust“, meinen sie. Das Argument, dass Putz von den Kosten her günstiger sei, lassen sie nicht gelten. „Spätestens nach 10 Jahren, wenn die erste Sanierung ansteht, ist der Vorteil dahin.“ Denn zu den Kosten für das Entfernen der Algen und den neuen Anstrich kommen die Gerüstkosten hinzu. „Wer auf Qualität und Nachhaltigkeit setzt, für den gibt es zu einer Sanierung mit Riemchen keine Alternative, sie garantieren eine beständige, langlebige Außenfassade.“

 

Der wichtigste Aspekt der neuen WDVS-Fassade ist aber die Energieeinsparung. Am Försterweg soll der Primärenergiebedarf um bis zu 65% sinken. Ein Argument, das vor allem die Mieter und Genossenschaftsmitglieder freut. Neben den energiesparenden Wärmedämmmaßnahmen an den Fassaden wurden auch die Dächer und Kellerdecken in die Sanierung einbezogen. Außerdem standen in den Wohnungen die Modernisierung der Bäder und Küchen auf dem Programm.

 

„Die Modernisierung unseres vorhandenen Wohnungsbestandes wie auch entsprechende Neubauten erfolgen unter hohen ökologischen Prämissen,“ so die Wohnungsbaugesellschaft. Der Försterweg ist ein gutes Beispiel.

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