Chancen und Herausforderungen für den ­Ersatzneubau in der Schweiz

Der Verein Green Building Schweiz hat durch einen einfachen „Quick-Check“ eine Grundlage zur Abschätzung der Eignung einer Immobilie für einen Ersatzneubau geschaffen. Erstmals wird dieser Ansatz in Deutschland vorgestellt.

In der Schweiz geht beinahe die Hälfte des nationalen Gesamtenergiebedarfs auf das Konto des Gebäudeparks. Der Immobilienbestand ist auf ein nachhaltiges Fundament angewiesen. Die Energiekennwerte sprechen eine deutliche Sprache: Ein Neubau verbraucht weniger als ein Viertel der Energie, die die Mehrheit der bestehenden Gebäude heute benötigen. Ersatzneubauten erreichen deshalb eine höhere Energieeffizienz als Gesamtsanierungen. In der Regel lässt sich die zusätzliche graue Energie durch den verbesserten energetischen Standard amortisieren. Das Energieleitbild Bau verlangt einen ganzheitlichen Planungsansatz: Jede Erneuerung muss, weil sie im Lebenszyklus eines Gebäudes nur wenige Male stattfindet, zur energetischen Optimierung genutzt werden. Dieser Ansatz wird neu auch in der Schweizer Energiestrategie 2050 verfolgt.

Anhand von Praxisbeispielen wird gezeigt, wie in verschiedenen Projekten mit Ersatzneubauten ökologisch und ökonomisch sinnvolle bauliche Verdichtung gegen innen umgesetzt werden kann. Anstelle von stark unternutzten und qualitativ schlechten Bauten schafft der Ersatzneubau die Nutzungs­reserve auf überbautem Bauland, auf ehemaligen Industriearealen sowie zentralen Wohnanlagen weiter aus.

Der Verein Green Building will in der Schweiz „gleich lange Spieße“ für eine Sanierung sowie einen Ersatzneubau erreichen.

Dr. Peter Burkhalter, Rechtsanwalt, Verband ­Schweizerische ­Ziegelindustrie VSZ,
Verein Green Building Schweiz, Bern, Schweiz

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