Engoben und Glasuren auf baukeramischen Produkten – Empfehlungen zum Prüfumfang für den Nachweis der Dauerhaftigkeit
Einige glasierte Dachziegel zeigten in der Vergangenheit ein Schadensbild, das erst nach einer gewissen Zeitspanne sichtbar wurde. Außerdem waren oft nicht alle Ziegel einer Produktionscharge betroffen. Produzenten glasierter Baukeramik sowie Engobe- und Glasurenhersteller sind daher gefordert, durch gezielte Tests die Qualität ihrer Produkte dauerhaft sicherstellen zu können. In der für Dachziegel geltenden Norm DIN EN 1304 finden sich z.B. keine speziellen Prüfvorschriften für die Beständigkeit von Engoben und Glasuren. Das aufgetretene Verfärbungsphänomen lässt sich zudem nicht mit der geltenden Frostwiderstandsprüfung nachstellen. Um erneute Schadensfälle zu vermeiden, nutzt man daher in Ermangelung eigener Standards für die Qualitätskontrolle Prüfungen, die in der Fliesen- und Plattenindustrie Anwendung finden und in der DIN EN 14411 festgeschrieben sind. Diese werden im Vortrag kurz vorgestellt und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit für Engoben und Glasuren bewertet. Denn: Nicht alles, was derzeit geprüft wird, ist wirklich sinnvoll bzw. notwendig. Abschließend werden Vorschläge für Freigabeprozeduren/Freigabeprotokolle unterbreitet.
Kerstin Hohlfeld, Keramik-Institut GmbH, Meißen