Schillernde Keramikfassade für Londoner TikTok Hauptverwaltung

Im Londoner Stadtteil Farringdon entstand mit dem Kaleidoscope ein Gebäude, das von den Farben und der Dynamik seines Standorts inspiriert ist. Als neues britisches Headquarter des Social Media Unternehmens TikTok verfügt der kubische Baukörper über großflächige Arbeitsräume sowie einer knapp 500 Quadratmeter großen Dachterrasse, von der aus der Charterhouse Square und die benachbarte denkmalgeschützte Smithfield Markthalle überblickt werden können.

Mit der streng gerasterten Fassade reagieren die Architekten zeitgemäß auf den städtebaulichen historischen Kontext und stellen insbesondere den Bezug zu den fünf- bis siebengeschossigen viktorianischen Lagerhäusern aus dem 19. Jahrhundert her. Gleichzeitig spiegeln feine Abstufungen und schillernde Glasurfarben die Kreativität der Nachbarschaft wider. „Das Planungsteam hat viel Zeit investiert, um ein beständiges und dennoch verspieltes System von Keramik-Lisenen und -Stürzen als Regenschutz für die hochwertige Fassade zu entwickeln, das dem sensiblen Umfeld des Gebäudes entgegenkommt. Für die Umsetzung arbeiteten sie während der Entwicklung, Herstellung und Installation eng mit Künstlern und Handwerkern zusammen“, so Daniel Moore, Partner und Projektleiter bei PLP Architecture.

Extravagante Farben und Formate

Insgesamt 22 unterschiedliche Glasurfarben aus sechs Farbgruppen wurden für die vorgehängte  hinterlüftete Keramikfassade verwendet: Von Narzissengelb und Weinrot über Türkisblau und Laubgrün bis hin zu Purpurviolett und Khakigrau. Für den kaleidoskopischen Effekt wurde jedoch nur eine Seite der Lisenen mit den farbigen Ziegelplatten verkleidet, so dass die markante Fassade ihr Erscheinungsbild je nach Blickwinkel und Tageszeit verändert. Die restlichen Fassadentafeln sind im unglasierten Naturfarbton Terracottabeige ausgeführt.

Der Entwicklung der Glasurfarben im werkseigenen Labor von Moeding gingen mehrere Bemusterungsrunden aller Beteiligten voraus, um die Farben harmonisch aufeinander abzustimmen.In Anbetracht des kurzen Bauzeitplans war es notwendig, die Platten für ein exaktes Fugenbild auf eine Toleranz von nur +/- 1 Millimeter im niederbayrischen Moeding-Werk zuzuschneiden. So konnten sie vom Fassadenbauer direkt ohne weitere Verarbeitung in die Fassadenelemente eingebaut werden.

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