VDMA erwartet Umsatzplus für Bau- und Baustoffmaschinen in 2014

Die deutsche Bau- und Baustoffmaschinenindustrie wird 2014 voraussichtlich mit einem Umsatzplus von mindestens 5 % gegenüber dem Vorjahr abschließen. Damit bewegt sich die Branche auf ein Umsatzniveau von rund 12,5 Mrd. €.
 
Märkte verschieben sich
„Weltweit betrachtet und ungeachtet der heutigen Unsicherheiten, sehen wir auch über das nächste Jahr hinweg gute Chancen für unsere Branche“, betonte Johann Sailer, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen auf der Mitgliederversammlung seines Verbandes in Leipzig. Der Bedarf und die Nachfrage sind kundenseitig nach wie vor vorhanden. Allerdings werden sich die Märkte in den nächsten Jahren noch weiter verschieben. Hatten 2005 noch zwei Drittel der weltweiten Bautätigkeit in Industrieländern stattgefunden, wird es 2025 voraussichtlich nur noch ein Drittel sein. Dabei wird China der größte Markt für Bau- und Baustoffmaschinen bleiben, ungeachtet der dort aktuell schlechten Lage. Diese wird der Branche dort auch 2014 noch einmal zweistellige Rückgänge bescheren.
 
Nachfrage in Europa steigt
Dass in Europa die Bauwirtschaft langsam wieder wächst, freut die Unternehmen. Das führt zu einer insgesamt besseren Nachfrage nach Maschinen. Deutschland, Großbritannien und Skandinavien sind die Stabilitätsanker. Sailer geht davon aus, dass zudem weitere Entwicklungs- und Schwellenländer, wie zum Beispiel Indien konjunkturell wieder Fahrt aufnehmen könnten.
 
Baustoffmaschinen – Auftragseingänge im Minus
Für Baustoffmaschinen sieht der Branchenverband in diesem Jahr ein knapp zweistelliges Umsatzwachstum. Dieses ist aber auf Großaufträge des letzten Jahres zurückzuführen. Der Auftragseingang liegt  in den ersten neun Monaten um 18 % im Minus. Am Ende des Jahres wird es in diesem Sektor voraussichtlich auf einen Umsatz von ca. 4,5 Mrd. € hinauslaufen. Russland bleibt auch in diesem Jahr weiterhin der Exportmarkt Nummer 1 bei Baustoffmaschinen. Negative Auswirkungen im Zuge der Sanktionen sind wegen der längeren  Projektvorlaufzeiten noch nicht voll durchgeschlagen. „Im nächsten Jahr könnte das anders aussehen“, so Sailer.
 
Branche trotzt Unvorhersehbarkeit
Die Bau- und Baustoffmaschinenindustrie ist eine zyklische Branche. Allerdings sind die Zyklen in den letzten fünf Jahren deutlich intensiver und kommen in kürzeren Intervallen. Märkte und Kunden sind weniger vorhersehbar als noch vor einigen Jahren. Auch dafür ist Russland ein gutes Beispiel. Das birgt Risiken. Die Krise 2008/2009 habe die Unternehmen aber gelehrt, wie sie auf Marktschwankungen flexibel und schnell reagieren müssen und dass sie auf ihre Stärken Innovationskraft, hohe Qualität, guten Service und Kundennähe bauen können.
 
Subsahara-Afrika rückt stärker in den Blick
Der VDMA-Fachverband nimmt marktseitig im nächsten Jahr Subsahara-Afrika verstärkt in den Blick; nach Indonesien, dem Partnerland der letzten bauma. So engagiere man sich für die bauma conexpo Africa, die nach 2013 im nächsten Jahr im September erneut in Johannesburg stattfindet. Darüber hinaus stehen Delegationsreisen nach Angola, Kenia, Ghana und Nigeria an. Subsahara-Afrika gilt bei Bau- und Baustoffmaschinenherstellern als Zukunftsmarkt, auch wenn das  Engagement Risiken birgt. Viele Unternehmen aus der Branche sind dort schon  aktiv, Tendenz steigend. So sind die Bau- und Baustoffmaschinenexporte nach Subsahara-Afrika von 2009 bis 2013 um 53 % gestiegen.
 
VDMA
Fachverband Bau- und Baustoffmaschinen
www.vdma.org

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