09.11.2010 News: Wienerberger schafft Ergebnisplus im 3. Quartal

Die Wienerberger AG konnte auch im dritten Quartal 2010 das operative EBITDA gegenüber dem Vergleichzeitraum des Vorjahrs um 7 % auf 82,2 Mio. € steigern. Diese Entwicklung ist auf die 2009 implementierten Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen, denn der Wohnungsneubau wurde weiterhin durch die wirtschaftliche Unsicherheit, hohe Arbeitslosigkeit und dem daraus resultierenden geringen Konsumentenvertrauen negativ beeinflusst. Vor diesem Hintergrund verzeichnete Wienerberger in den Monaten Juli bis September einen stabilen Umsatz von 517,7 Mio. € (VJ: 518,5 Mio. €). Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, zu den heute präsentierten Zahlen: „Wir konnten das Ergebnis der Gruppe aus eigener Kraft steigern – eine Bestätigung für den von uns eingeschlagenen Weg. Aus den Märkten war weiterhin kein Rückenwind spürbar, denn die Unklarheit über die ökonomische Entwicklung sowie über das Ausmaß der Budgetsanierungs­programme der Nationalstaaten verunsichert die Bevölkerung und lähmt vielerorts die Bauwirt­schaft.“
 
Negatives Ergebnis aus dem 1. Quartal wird konsequent abgebaut
Insgesamt ergibt sich für die Monate Jänner bis September ein Umsatz von 1.343,3 Mio. € (-5 %) und ein Ergebnis von 160,5 Mio. € (-10 %). Das bedeutet, dass das negative Ergebnis aufgrund des ersten schlechten Quartals weiter reduziert werden konnte. „Die Strategie, unsere Stärken zu nutzen, auf Markt- und Kundenorientierung zu setzen und unsere Preispolitik insbesondere in Zentral-Osteuropa proaktiv und marktgerecht zu gestalten, erwies sich in diesem schwierigen und wettbewerbsintensiven Umfeld als erfolgreich. Wir konnten damit einerseits den negativen Preiseffekt stabilisieren und andererseits unsere Marktposition in vielen Märkten weiter ausbauen. Unsere starke finanzielle Basis hat uns dabei die notwendige Rückendeckung gegeben“, erläutert Heimo Scheuch.
 
Zentral-Osteuropa: Marktposition bei angespanntem Marktumfeld ausgebaut
Das Geschäft in Zentral-Osteuropa war weiterhin von einer geringen Bautätigkeit und daraus resultierendem schwachen Absatz geprägt. Das führte im dritten Quartal zu einem weiteren Umsatzrückgang von 7 % auf 174,2 Mio. € sowie einem operativen EBITDA von -5% auf 36,8 Mio. €. Wienerberger hat in diesem Umfeld die Verkaufspreise entsprechend angepasst und konnte so die Marktposition in vielen Ländern behaupten bzw. ausbauen. In Polen hat sich die rückläufige Nachfrage nach Baustoffen abgeflacht. Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Südosteuropa blieben auch im dritten Quartal schwierige Märkte. Die Abschwächung in Rumänien und Bulgarien setzte sich weiter fort.
 
Leichtes Umsatz-plus in Zentral-West­europa in kom­petitivem Umfeld
Im Segment Zentral-Westeuropa war der Umsatz im dritten Quartal mit 119,6 Mio. € (+2 %) leicht über dem Niveau des Vorjahres. In Deutschland konnten moderate Mengen-zuwächse bei Ziegel und im Dachbereich verzeichnet werden. Allerdings war zunehmender Wettbewerbsdruck im Segment Hintermauer spürbar. Die Absätze in der Schweiz blieben in etwa auf Vorjahresniveau. So wie in Deutschland entwickelten sich Dachziegel auf Grund des stabilen Reno­vierungsmarktes leicht positiv. Der italienische Markt zeichnete sich weiterhin durch eine rückläufige Nachfrage, strukturelle Überkapazitäten und Preisdruck aus. Vor diesem Hintergrund ging im Segment das operative EBITDA im Segment um 3 % auf 16,9 Mio. € zurück.
 
Umsatz- und Ergebniszuwächse in Nord-Westeuropa
In Nord-Westeuropa konnten im dritten Quartal alle Länder mit Ausnahme der Niederlande Umsatz und Ergebniszuwächse erwirtschaften. Insbesondere in Großbritannien setzte sich die Trendwende nach der Bodenbildung auf sehr niedrigem Niveau fort. In Frankreich entwickelte sich der Neubau besser als zu Jahresbeginn erwartet. Dadurch konnte das Ergebnis des wetterbedingt schwachen ersten Quartals großteils kompensiert werden. Von Juli bis September lag der Umsatz in diesem Segment bei 191,2 Mio. € (+5 %) und das operative EBITDA mit 36,8 Mio. € um 53 % über dem des Jahres 2009.
 
Nordamerika: Restrukturierung führt zu positivem operativen EBITDA
In Nordamerika lag die Nachfrage leicht unter dem Vorjahresniveau. Der Umsatz verringerte sich daher um 1 % auf 41,7 Mio. € im Vergleich zum dritten Quartal 2009. Das operative EBITDA entwickelte sich aufgrund der deutlich besseren Kapazitätsauslastung und der realisierten Kosteneinsparungen mit 0,2 Mio. € (>100 %) besser als im Vorjahr.
Verbreiterung des Kerngeschäfts
„Wir wollen die führende Rolle von Wienerberger stärken und weiter ausbauen. Unser strategisches Ziel ist es daher, das Kerngeschäft der Gruppe zu verbreitern und das bestehende Produktportfolio sinnvoll zu ergänzen“, so Heimo Scheuch. Erste Schritte in Richtung Neuausrichtung des Industrieportfolios stellen die im Oktober angekündigte Akquisition der Steinzeug Abwassersysteme, ein international operierender Produzent von Steinzeugrohren, sowie die geplante Übernahme des restlichen 25 %-Anteils der Semmelrock International, führender Anbieter exklusiver Flächengestaltung aus Beton in Österreich und Osteuropa, dar. Wienerberger sieht in beiden Geschäftsbereichen Potenzial für langfristiges Wachstum: Im Rohrbereich aufgrund des bestehenden Sanierungsbedarfs in Westeuropa sowie der notwendigen bevorstehenden und von der Europäischen Union geförderten Erschließung in Osteuropa. Bei Betonsteinen wird der höhere Anteil im Bereich der Infrastruktur, der Gartengestaltung sowie die Nachfrage nach innovativen, hochwertigen Produkten insbesondere in Osteuropa weiterhin zu einer guten Entwicklung beitragen.
 
Vermögens- und Finanzlage
„Wir konnten unseren Verschuldungsgrad bis September weiter auf 15 % senken. Wir verfügen über eine starke Bilanz und haben eine gesunde finanzielle Basis“, erklärt Heimo Scheuch. In der Wienerberger Gruppe verringerte sich die Nettoverschuldung gegenüber dem 30. Juni 2010 von 484,8 Mio. € auf 389,9 Mio. €. In den Zahlen berücksichtigt ist die Anfang April 2010 begebene Anleihe. Mit den Mitteln aus der Anleihe hat Wienerberger ihren mittelfristigen Refinanzierungsbedarf reduziert und das Fälligkeitsprofil ihrer Verschuldung weiter verbessert. Rund 140 Mio. € der im April 2012 fälligen Anleihe aus dem Jahr 2005 wurden vorzeitig zurückgekauft sowie einen Teil zur Rückzahlung anderer Finanzverbindlichkeiten aufgewandt.
 
141,1 Mio. € Cash-flow aus dem Ergebnis
Der Cash-flow aus dem Ergebnis liegt aufgrund der umgesetzten Fixkosteneinsparungsprogramme und des Wegfalls von Restrukturierungskosten mit 141,1 Mio. € um 67,1 Mio. € deutlich über den ersten neun Monaten des Vorjahres.
Strategie und Ausblick
„Bis Jahresende gehe ich von einer Fortsetzung der Trends in den einzelnen Märkten aus. Ich erwarte keine spürbare Verbesserung im Baustoffsektor in Zentral-Osteuropa. In Zentral-Westeuropa wird sich die leichte Erholung in Deutschland nach der Bodenbildung auf niedrigstem Niveau fortsetzen. Großbritannien und Frankreich werden sich weiterhin positiv sowie Belgien stabil entwickeln. In den USA rechne ich mit keiner nennenswerten Veränderung – vor allem aufgrund der gerade abgehaltenen Kongresswahlen. Ich bin der Überzeugung, dass die Baustoffbranche auch im nächsten Jahr mit einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert sein wird. Entscheidend ist, wie sich das Konsumentenvertrauen trotz angekündigter Sparpakete, unsicherer Wirtschaftsentwicklung und hoher Arbeitslosigkeit entwickeln wird. Für Wienerberger bin ich zuversichtlich, da wir nicht nur unsere Kostenstruktur angepasst, sondern auch unser Produktportfolio hinsichtlich der Marktverhältnisse optimiert haben. Durch die strategische Ausrichtung in Richtung Komplettanbieter sowie unserem klaren Fokus auf Produktinnovationen sind wir für einen Aufschwung gut gerüstet“, betont Heimo Scheuch abschließend.
Wienerberger AG
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