Neues Multifunktionspyrometer CellaTemp PA von Keller HWC

Die physikalischen Grundlagen zur berührungslosen Temperaturmessung wurden bereits im Jahr 1900 durch Max Planck gelegt. Der Entwicklungsstand der Pyrometer zur Erfassung der Temperatur hat inzwischen ein sehr hohes technisches Niveau erreicht. Dennoch gibt es immer noch Ver­besserungspotenzial, wie die neue Geräteserie CellaTemp PA der Keller HCW zeigt.

Ein Pyrometer besteht im Wesentlichen aus den Funktionsbaugruppen Optik, Signalerfassung, Signalverarbeitung, Bedienung und Messwertausgabe. Mit der Entwicklung der neuen Pyrometer Serie-CellaTemp PA konnten Verbesserungen in allen Bereichen erzielt werden.

 

Modularer Aufbau

Das Kernkonzept bei der Entwicklung des CellaTemp PA war der modulare Aufbau der Funktionsbaugruppen und die vielseitige Kombinierbarkeit. Bislang werden Pyrometer mit starren Strukturen in der Funktionalität hergestellt. Im CellaTemp PA ist die Idee umgesetzt, dass der Anwender das Gerät durch vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten an die Bedürfnisse der Anwendung anpassen kann.

Das CellaTemp PA ist mit zwei analogen Ausgängen ausgestattet. Der Bediener kann selbst die Messgrößen der Ausgänge definieren. So kann beispielsweise parallel zur Temperatur des Messobjektes die Innentemperatur des Gerätes ausgegeben werden. Alternativ lässt sich ein Ausgang als Eingang konfigurieren, um z.B. die Ofentemperatur als Korrekturwert mit auszuwerten. Zwei Schaltausgänge sind ebenfalls vielfältig mit den Messwerten kombinierbar oder als Schalteingänge zu benutzen.

 

Zusätzliche Konfigurations­­parameter

Neben den Standardparametern wie der Skalierung des Messbereiches, Glättungsfunktion oder Emissionsgrad ist das CellaTemp PA mit diversen neuen Konfigurationsparametern ausgestattet. So lässt sich eine individuelle Korrekturkurve eingeben. Wenn sich beispielsweise das Emissionsverhalten des Messobjektes mit der Temperatur ändert, passt sich der Messwert dynamisch an. Der Transmissionsfaktor von Schutzgläsern oder die Kompensation von Hintergrundstrahlung sind ebenfalls einstellbar und werden bei der Berechnung der Temperatur mit berücksichtigt. Neu ist auch die Funktion zur automatischen Erfassung von Messwerten bei diskontinuierlichen Prozessen. Hiermit lässt sich beispielsweise die Temperatur des flüssigen Eisens an Gießautomaten pro Gussteil automatisch erfassen.

Besonders interessant dürfte die Ermittlung eines zum Emissionsgrad korrelierenden Ausgangssignals sein. Bei Bandbeschichtungsanlagen kann damit ­ab­hängig von der Kenntnis der Wärmeaufnahmekapazität des Bandes die Durchlaufgeschwindigkeit angepasst werden.

Darüber hinaus wurden weitere Optimierungen in den einzelnen Funktionsbaugruppen erzielt. Die Verwendung verkitteter Linsensysteme verbessert die optischen Abbildungseigenschaften. Damit wurde die Messunsicherheit in Abhängigkeit des Abstandes (Size of Source Effect) halbiert.

Durch empfindlichere Sensoren, extrem rauscharme Verstärker und eine 21-bit-Signalwandlung erreicht das CellaTemp PA eine innere Auflösung von 0,01 K. Gleichzeitig sind Messspannungen bis 2 000 °C möglich. Drei Basisbaugruppen decken die Messbereiche von 0 bis 3 000 °C ab.

Je nach Messabstand und Objektgröße stehen fünf Wechselobjektive zur Auswahl. Diese sind stufenlos und sehr präzise auf Entfernung zwischen einigen Millimetern und mehreren Metern einstellbar. Selbst kleinste Objekte ab 0,3 mm können sicher erfasst ­werden. Zur Kennzeichnung des Messflecks sind die neuen Multifunktionspyrometer CellaTemp PA wahlweise mit einer Durchblickoptik oder einem Laser-Pilotlicht lieferbar.

Sehr bedienerfreundlich ist das große Tastenfeld mit LED-Anzeige. Die Messwerte sind selbst aus mehreren Metern gut ablesbar. Alle Konfigurationsparameter sind per Tastatur direkt am Gerät einstellbar. Alternativ lässt sich das CellaTemp PA über die USB-Schnittstelle per PC konfigurieren. Die Software zur Parametrierung und Messwertausgabe ist bereits im Pyrometer integriert. Damit kann das CellaTemp PA mit allen gängigen Windows-Betriebssystemen unabhängig von der Sprache kommunizieren. Parallel steht eine netzwerkfähige RS-485-Schnittstelle zur Verfügung.

Mit dem CellaTemp PA hat die Keller HCW GmbH, als namhafter Hersteller von Geräten zur berührungslosen Temperaturmessung, wieder einen technologischen Fortschritt erzielt.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 02/2010

Eröffnung des Sales & Service Centers der Keller MSR India

Indian ist neben China eines der am stärksten wirtschaftlich wachsenden Länder weltweit. Beispielsweise ist derzeit die Jahresproduktion an Roheisen vergleichbar zu der in Deutschland. Momentan...

mehr
Ausgabe 3/2019 1894–2019

Keller liefert seit 125 Jahre Maschinen und Anlagen weltweit

Im Jahr 2019 blickt Keller auf eine 125-jährige erfolgreiche Firmengeschichte zurück. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbauer zählt heute zu den bedeutendsten Unternehmen in...

mehr
Ausgabe 7-8/2010

Keller HCW

Mit den Partnerfirmen Morando, Rieter und novoceric präsentiert sich die Firma Keller HCW auf der Tecnargilla. Neueste Ofen- und Trocknertechniken (Re­du­zierung des Primärverbrauches für...

mehr
Ausgabe 10/2013

Keller HCW installiert Ziegelfüllanlage für Röben in Reetz

Die Röben Tonbaustoffe GmbH hat mit der Installation einer Ziegelfüllanlage am Standort Reetz auf die gestiegene Nachfrage für hochwärmedämmende Wandbaustoffe reagiert. Produziert werden die...

mehr
Ausgabe 10/2010

Neue Trocknertechnologie von Keller HCW bei Goerg & Schneider

Die Firma Goerg & Schneider hat mit Keller HCW in die Zukunft investiert und am Standort Boden die Maschinentechnik und Trocknertechnologie für die Schamotteproduktion erneuert. Keller HCW lieferte...

mehr