EU Industry Days 2021

Die EU Industry Days sind Europas jährliche Flaggschiffveranstaltung der Industrie. Die Veranstaltung dient als Plattform zur Erörterung industrieller Herausforderungen und zur gemeinsamen Entwicklung von Chancen. Sie trägt auch dazu bei, dass Politik auf europäischer, nationaler, regionaler und lokaler Ebene zusammenarbeitet, damit die europäische Industrie Arbeitsplätze, Wachstum und Innovation in Europa schaffen kann. Im Mittelpunkt der vierten Ausgabe der EU Industry Days Ende Februar 2021 stand die Forcierung der grünen und digitalen Doppeltransformation („twin green and digital transition“) sowie die sich verändernde globale Wettbewerbslandschaft in der Zeit nach Corona.

 

Vielfalt und

Innovationsfreude

Gleich am ersten Tag nahm Murray Rattana-Ngam, Geschäftsführer des Ziegelwerks Bellenberg und Vizepräsident des Europäischen Ziegelverbandes am Panel „Green = growth, or how European companies can champion green transition“ teil, das vom EU-Kommissar für den Binnenmarkt, Thierry Breton, moderiert wurde. Murray Rattana-Ngam nutzte die Gelegenheit, als mittelständischer Unternehmer sowie als Vorstandsvorsitzender des Instituts für Ziegelforschung IZF die keramische Industrie in ihrer Vielfalt und Innovationsfreudigkeit darzustellen. Aktuell bearbeitet das IZF 25 laufende Forschungsprojekte, drei davon beschäftigen sich mit dem Thema Wasserstoff. „Die Ziegelindustrie besteht hauptsächlich aus kleinen und mittleren Unternehmen, die häufig die Geburtsstätte innovativer Technologien sind”, betonte Rattana-Ngam. Zudem stehe die deutsche Ziegelindustrie kurz vor der Veröffentlichung der Roadmap zur Klimaneutralität bis 2050. „Diese Roadmap zeigt den bereits eingeschlagenen Weg auf bis zur erfolgreichen Umsetzung der Klimaziele bis 2050.“

 

Planungs- und

Investitionssicherheit

Dennoch gebe es auch zahlreiche Hindernisse, die eine Erreichung dieser Ziele gefährden könne. In seinem Redebeitrag benannte Rattana-Ngam unter anderem Planungs- und Investitionssicherheit als zentrale Faktoren für eine erfolgreiche Transformation zur treibhausgasneutralen Ziegelproduktion und nahm Bezug zu notwendigen, stabilen Rahmenbedingungen. „Eine klimaneutrale Ziegelproduktion 2050 ist möglich, bringt aber einen erheblichen Investitionsaufwand mit sich. Deshalb brauchen wir stabile Rahmenbedingungen, dazu zählen Carbon-Leakage-Schutz, Zugang zu Wasserstoff und wettbewerbsfähige Energiepreise. Die unzähligen klimapolitischen Vorhaben der EU müssen die Wettbewerbsfähigkeit der keramischen Industrie berücksichtigen.“ Außerdem äußerte sich Rattana-Ngam kritisch zur langwierigen Dauer von Genehmigungsverfahren, wenn es beispielsweise darum gehe, durch die Errichtung von Windkraftanlagen klimafreundlichen Strom beziehen zu können.

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