Europäischer Verband der Ziegelhersteller tagt in Berlin
Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie, die dazu führte, dass die letzten beiden TBE-Jahreskongresse online stattfanden, trafen sich rund 100 TBE-Mitglieder, Führungskräfte der Ziegel- und Fliesenindustrie und der nationalen Verbände aus ganz Europa zu einem zweitägigen Kongress, um wichtige Informationen und wichtige Neuigkeiten für die Fliesen- und Ziegelindustrie auf europäischer Ebene zu diskutieren.
Erster Tag: Treffen der Arbeitsgruppen und des Exekutivausschusses
Der Kongress begann am Donnerstag, dem 23. Juni, mit einer Präsentation über das Dachziegel-Projekt „LIFE-Superhero - Durchlässige und belüftete Dächer: Eine neue Lösung für Gebäudekomfort und Klimaschutz in Stadtzentren“. Im Anschluss tagten die TBE-Arbeitsgruppen.
Am Nachmittag fand die Sitzung des TBE-Exekutivausschusses statt, in der administrative Angelegenheiten, Prioritäten und Herausforderungen der kommenden Zeit sowie mittel- und langfristige Themen besprochen wurden.
Im Anschluss an die Sitzungen waren die TBE-Mitglieder eingeladen, am Kulturprogramm des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e. V. teilzunehmen, das mit einem Galadinner am Abend endete.
Zweiter Tag: Herausforderung Dekarbonisierung
Das Hauptthema des zweiten Tages stand unter dem Titel „Green Deal und Dekarbonisierung der Ziegelindustrie”. Nach der offiziellen Begrüßung durch TBE-Präsident Miroslaw Jaroszewicz hielt Malte Bornkamm, Leiter des Referats “Marktrahmen für die Dekarbonisierung der Industrie, internationale Zusammenarbeit” im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, eine Grundsatzrede, in der er die wichtigsten wirtschaftlichen und regulatorischen Fragen, Hürden und Richtungen des “deutschen Weges zur Klimaneutralität bis 2045 im europäischen Kontext” beleuchtete.
Nach der Rede nahm Herr Bornkamm an einer Podiumsdiskussion mit Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Viviane Raddatz, Leiterin Klima und Energie, WWF Deutschland, und Dr. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, teil. Am kontroversesten diskutierten die vier Podiumsteilnehmer über die Auswirkungen der aktuellen Energiekrise und des Krieges in der Ukraine und die Folgen, die sich daraus für den Dekarbonisierungsprozess in der Ziegelindustrie ergeben könnten. Die Meinungen darüber, wie Wettbewerbsfähgeit, Energieversorgung und Klimaschutz sich zusammenführen lassen, schwankten zwischen vorsichtig und optimistisch.
Der Kongress schloss mit der TBE-Generalversammlung. Diskutiert wurden die Erfolge des vergangenen Jahres sowie die Prioritäten und Herausforderungen der einzelnen Dossiers in der kommenden Zeit diskutiert. Dazu gehörten Klima- und Energiedossiers, nämlich das Emissionshandelssystem (ETS), der Europäische Green Deal und der Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenzen (CBAM). Darüber hinaus wurden die Renovierungswelle, das keramische BREF, die Überarbeitung der CPR, das Neue Europäische Bauhaus und die Kampagne für einen fairen Wettbewerb zu Nachhaltigkeitsparametern im Bauwesen als kommende Prioritäten vorgestellt. Mit den Finanzberichten schloss die Generalversammlung ab.
TBE-Präsident Jaroszewicz bedankte sich bei den anwesenden Mitgliedern. Der nächste TBE-Kongress, so kündigte er an, wird am 1. und 2. Juni 2023 in Spanien stattfinden.