Forschungsvereinigung der Keramik-Anlagenbauer tagt bei Keller HCW
Am 8. Oktober trafen sich die Mitglieder der Forschungsvereinigung der Keramik-Anlagenbauer Essen e.V. (FoKA) zu ihrer jährlichen Versammlung, dieses Mal bei der Fima Keller HCW in Laggenbeck.
Die Forschungsvereinigung besteht zurzeit aus neun Mitgliedern – namhaften deutschen Anlagenbauern und Zulieferern für die Keramikindustrie. Die FoKA wurde 1984 ins Leben gerufen. Der damalige Gründungsvorstand setzte sich aus Dr. Horst Gatzke (Keramischer Industriebedarf OHG), Dr. Köther (Keller GmbH) und Hans Lingl (Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG) zusammen, die Geschäftsführung übernahm Dr.-Ing. Karsten Junge (IZF Institut für Ziegelforschung Essen e.V.). Der eingetragene Verein agiert heute in enger Zusammenarbeit mit dem IZF. Vereinszweck ist die Förderung und das Vorantreiben spezieller, für den keramischen Anlagenbau besonders relevanter Forschung und Entwicklung. Außerdem verbindet die FoKA institutionell die Bedürfnisse der Ziegelproduzenten mit den sich daraus ergebenden Anforderungen an Forschungsinhalte beim IZF und die Produktentwicklung bei der Zulieferindustrie.
Bei den turnusgemäß durchgeführten Vorstandswahlen wurde der amtierende Vorstand für die Jahre 2014 bis 2016 erneut bestätigt. Den Vorsitz hat Frank Appel (Hans Lingl Anlagenbau und Verfahrenstechnik GmbH & Co. KG), 2. Vorsitzender ist Jörn Böke (Refratechnik Ceramics GmbH). Die Geschäfte werden von Eckhard Rimpel (IZF) geleitet.
Die Einsparung von Energie ist eines der beherrschenden Themen im Keramik-Anlagenbau, was die von Eckhard Rimpel und Dr.-Ing. Anne Tretau, wissenschaftliche Mitarbeiter des IZF, gehaltenen Fachvorträge unterstrichen: Der erste Vortrag beschäftigte sich mit dem Einsatz eines neuartigen Hochtemperatur-Pyrolyseverfahrens zur Erzeugung eines hochkalorischen Synthesegases aus organischen und anorganischen Abfällen. Dieses Verfahren vermeidet viele Nachteile herkömmlicher Biogasanlagen und stellt einen alternativen Ersatzbrennstoff zur Ziegelherstellung zur Verfügung. Des Weiteren wurde der Einsatz von neuartigen Wärmepumpen thematisiert, die die energiehaltige feuchte Abluft der Ziegeltrocknung nutzen und Wärme zur Trocknung erzeugen können.
Es wurde beschlossen, einen Reingasbrenner zum Einsatz in Ziegelöfen zu entwickeln, um die Luftmengen weiter zu reduzieren und somit den Primärenergiebedarf bei der Ziegelproduktion abzusenken.
Außerdem diskutierte man über weitere Synergien zwischen IZF und FoKA. Man war sich einig, dass die Kombination aus Unterstützung durch das IZF und dem Know-how der in der FoKA vereinigten Anlagenbauer insbesondere bei der Beratung der Ziegler zur Energieeinsparung ein großes Potenzial für die Ziegelindustrie darstellt. Die hier gebündelte Kompetenz kann sehr zielgerichtet und effizient eine optimale Beratung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen leisten.