Gut besuchtes Hagemeister Klinker-Fachseminar 2015

Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Wandlungsfähigkeit sind charakteristische Eigenschaften, die den historisch bewährten Baustoff Klinker auszeichnen. Im Rahmen des 12. Hagemeister Klinker-Fachseminars widmeten sich am 24. und 25. Februar interna­tional renommierte Referenten, wie Prof. Dr.-Ing. Paul Kahlfeldt und Christoph Kohl aus Berlin, Prof. Dr. Gernot Böhme aus Darmstadt sowie Prof. Nikolaus Bienefeld aus Swisttal-Odendorf und Thomas Torkler, Bildhauer und Architekt aus Aachen, dem Thema „Werte gestalten“. Mit ihren individuellen Ideen, Erfahrungen und Gedanken tauschten sich die Professoren aus Architektur, Kunst und Philosophie mit rund 450 Teilnehmern im Nottulner Ziegelwerk Hagemeister aus.

„Architektur beginnt mit der Komplexität eines Materials“, beschreibt Prof. Dr.-Ing. Paul Kahlfeldt seine Architekturauffassung. Backstein eigne sich als Baumaterial besonders gut, da er mit seiner Langlebig- und Nachhaltigkeit überzeuge. Sogar historische Backsteinbauten ließen sich mithilfe neuer Ziegel-Technologien einwandfrei wiederherstellen. Heute etabliere sich der Ziegel wieder im hochwertigen Neubau, weiß Kahlfeldt.

Dass Backstein Tradition hat und für Nachhaltigkeit steht, dafür hatte der Berliner Architekt Christoph Kohl, Geschäftsführer von KK Architekten in Berlin, überzeugende Beispiele. So unter anderem das Brandevoort Viertel in Helmond oder die Kalverstraat in Groningen, Niederlande.

Wie vielseitig anwendbar der Baustoff Klinker ist, erläuterte Nikolaus Bienefeld, Inhaber des Architekturbüros Bienefeld in Swisttal-Odendorf, anhand zwei seiner Projekte. Am Beispiel eines Backsteinbaus in Ollheim stellte Nikolaus Bienefeld die spezielle Technik des Steinschnittes vor, mit der er sich seit einiger Zeit intensiv beschäftigt.

„Der Klinker in der Funktion des Dekors verleiht Gebäuden Charakter“, betonte der ehemalige Professor für Philosophie der TU Darmstadt, Prof. Gernot Böhme. Ein Beispiel für die pure Materialehrlichkeit des Ziegels sei die St. Hallvord Kirche in Oslo. Die Fassade zeige das Lichtspiel des Backsteins, die Eignung des Klinkers für innen und außen und schließlich die witterungsbedingte Veränderung im Laufe der Jahre, die jeden Stein zum Unikat mache.

Die Teilnehmer lobten besonders den interdisziplinären Ansatz, Architektur, Kunst und Philosophie im Seminar thematisch zu vereinen. In Zukunft wird das Klinkerwerk Hagemeister diesen Ansatz weiter ausbauen.

Während der Pausen bot sich den Gästen Gelegenheit, sich im Foyer von der Wanderausstellung des Fritz-Höger-Preises für Backsteinarchitektur 2014 inspirieren zu lassen.

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