13.05.2011 News: Starkes Wachstum bei Wienerberger im ersten Quartal 2011

Die Wienerberger AG (www.wienerberger.com) legte heute die durchwegs erfreulichen Zahlen für das erste Quartal 2011 vor. Im Vergleich zum Vorjahr günstigere Witterungsbedingungen in Europa zu Jahresbeginn und der positive Trend im Wohnungsneubau in einigen Ländern Westeuropas, allen voran Deutschland, Frankreich, Belgien und der Schweiz, brachten starke Mengenzuwächse in nahezu allen Märkten des Konzerns. Lediglich in Nordamerika, wo in den ersten drei Monaten des Berichtsjahrs ein harter Winter herrschte und das Marktumfeld weiterhin schwierig blieb, waren leichte Umsatzrückgänge zu verzeichnen.

 

Umsatzplus von 41 % auf 395,1

Mio. € Insgesamt erwirtschaftete Wienerberger in den ersten drei Monaten 2011 einen um 41 % höheren Umsatz von 395,1 Mio. €. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, erläutert dazu: „Die Umsatzsteigerung ist zur Gänze auf höhere Mengen zurückzuführen, da die nur mehr leicht negativen Preiseffekte von -1 % durch positive Währungseffekte von 1 % kompensiert wurden. Im Geschäftsjahr 2010 hatten wir aufgrund unserer proaktiven Preispolitik in Osteuropa noch einen Preiseffekt von -5 % auf Gruppenebene zu verzeichnen. Vor allem durch die Verschiebung im Produktmix hin zu höherwertigen Produkten ist es uns gelungen, den Preiseffekt stark zu mildern. Dies bestätigt den Erfolg unserer vertriebsorientierten Strategie mit dem klaren Fokus auf hochwertige und innovative Produkte für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen“, zeigt sich Scheuch erfreut über die vorliegenden Zahlen. Das operative EBITDA konnte aufgrund einer besseren Kapazitätsauslastung und damit verbundenen geringeren Stillstandskosten im Vergleich zum Vorjahr signifikant von -22,6 Mio. € auf 11,8 Mio. € gesteigert werden. In der Folge stieg auch die Bruttomarge vom Umsatz von 14 % im ersten Quartal 2010 auf 25 % im ersten Quartal 2011.

 

Das Ergebnis nach Ertragsteuern verbesserte sich bei einer Steuerquote von 6,4 % auf -45,1 Mio. € nach -69,0 Mio. € in der Vergleichsperiode des Vorjahrs. Das Ergebnis je Aktie lag bei -0,45 € nach -0,68 € im Jahr zuvor.

Der Cash-flow aus dem Ergebnis von 8,1 Mio. € wurde aufgrund der besseren Ergebnisentwicklung um 27,2 Mio. € gesteigert. Die Investitionen blieben mit 22,1 Mio. € in etwa auf Vorjahresniveau und betrafen mit 20,9 Mio. € größtenteils Investitionen für Instandhaltung und Erneuerungen. Wienerberger wies trotz eines saisonal bedingten Anstiegs der Nettoverschuldung von 374,5 Mio. € zu Jahresbeginn auf 529,9 Mio. € zum 31. März 2011 einen vergleichsweise sehr niedrigen Verschuldungsgrad von 22 % aus.


Segmententwicklung im 1. Quartal 2011

Zentral-Osteuropa verzeichnete im ersten Quartal die konzernweit stärksten Absatzzuwächse in allen Produktgruppen vom markt- und witterungsbedingt sehr niedrigen Niveau des Vorjahrs. In den ersten drei Monaten wurden in der Region um 52 % mehr Hintermauerziegel, um 60 % mehr Dachziegel und um 54 % mehr Flächenbefestigungen abgesetzt als in der Vergleichsperiode 2010. Treiber des Wachstums waren neben Polen vor allem Tschechien, Ungarn und Russland, während die Slowakei und das Baltikum moderate Mengenzuwächse zeigten. Eher verhalten blieb die Nachfrage dagegen in Rumänien, Bulgarien und Südosteuropa. Insgesamt konnte bei niedrigeren Durchschnittspreisen der Umsatz des Segments um 47 % auf 88,2 Mio. € gesteigert und aufgrund einer besseren Kapazitätsauslastung ein operatives EBITDA von 0,5 Mio. € gegenüber -12,8 Mio. € im Jahr zuvor erwirtschaftet werden.

 

Deutschland und Schweiz als Treiber für Wachstum in Zentral-Westeuropa

Im Segment Zentral-Westeuropa wurde der Umsatz gegenüber dem Vergleichsquartal 2010 um 42 % auf 78,6 Mio. € (Vorjahr: 55,4 Mio. €) gesteigert und lag damit auch deutlich über den Vergleichszahlen des Jahres 2009. Getragen von einer Erholung im deutschen Wohnungsneubau und einer höheren Nachfrage nach Baustoffen in der Schweiz konnten in der Region deutlich mehr Hintermauer- und Dachziegel abgesetzt werden als im Jahr zuvor. Italien zeigte sich weiterhin schwach und erwirtschaftete Umsätze, die nur leicht über jenen des Vorjahrs lagen. Das operative EBITDA wurde in den ersten drei Monaten 2011 auf -2,8 Mio. € gegenüber dem Vorjahreswert von -5,7 Mio. € deutlich verbessert, war aber noch durch Kosten aus Werkstillständen zu Jahresbeginn belastet.

 

Operatives EBITDA in Nord-Westeuropa mehr als vervierfacht

In Nord-Westeuropa konnte bei einer Umsatzsteigerung von 34 % auf 190,5 Mio. € das operative EBITDA mit 21,9 Mio. € gegenüber dem ersten Quartal 2010 mehr als vervierfacht werden. Motor des Umsatzwachstums waren Belgien und Frankreich, wo in allen Produktgruppen signifikant höhere Mengen abgesetzt werden konnten. Aufgrund der günstigeren Witterungsverhältnisse wurden auch in den Niederlanden, Großbritannien und Skandinavien Absatzzuwächse im zweistelligen Bereich realisiert. Im Vergleich zum Vorjahr leicht höhere Durchschnittspreise, die sich zum Teil auch aus Verschiebungen im Produktmix hin zu höherwertigen Produkten erklären, sowie deutlich geringere Stillstandskosten führten zu einer signifikanten Ergebnissteigerung in diesem Segment.

 

USA weiterhin schwach

Nordamerika war im ersten Quartal das einzige Segment, welches vom niedrigen Niveau des Vorjahrs nochmals leichte Umsatz- und Ergebnisrückgänge zu verzeichnen hatte. Neben einem anhaltend schwachen Marktumfeld lag die Hauptursache in einem wiederum sehr strengen Winter, der die Bautätigkeit in weiten Regionen nur eingeschränkt zuließ. Der Umsatz im Segment lag mit 25,8 Mio. € um 7 % unter dem Vorjahreswert von 27,8 Mio. €, und das operative EBITDA ging bei stabilen Durchschnittspreisen belastet mit Stillstandskosten auf -5,3 Mio. € zurück.

 

Umsätze in Zentral-West- und Nord-Westeuropa sogar über Q1 2009

Bemerkenswert bei den vorgelegten Segmentzahlen ist, dass die Umsätze nicht nur gegenüber dem witterungsbedingt sehr schwierigen ersten Quartal 2010 gesteigert werden konnten, sondern darüber hinaus in Zentral-Westeuropa und Nord-Westeuropa sogar über jenen des ersten Quartals 2009 liegen.

Strategie und Ausblick

Da die Geschäftstätigkeit im ersten Quartal stark durch die Witterung beeinflusst wird, ist für die nächsten Quartale nicht mit vergleichbaren Wachstumsraten zu rechnen. Dennoch erwartet der Konzern für das Gesamtjahr Absatzzuwächse und damit auch eine im Vergleich zum Vorjahr bessere Kapazitätsauslastung. Den Ausblick beschreibt Heimo Scheuch folgendermaßen: „Als Motor des Wachstums sehe ich unsere westeuropäischen Länder. In Deutschland, Frankreich, Belgien und der Schweiz, die zusammen mehr als ein Drittel unseres Umsatzes erwirtschaften, rechne ich mit einer steigenden Nachfrage nach Baustoffen. In Zentral-Osteuropa ist die Visibilität auf die Märkte mit Ausnahme von Polen noch eingeschränkt. In Polen bin ich zuversichtlich, dass wir weiteres Wachstum im Wohnungsneubau sehen werden, und auch in Tschechien und Russland wird eine leichte Erholung vom niedrigen Niveau des Vorjahrs prognostiziert. In Rumänien, Bulgarien und Südosteuropa schließe ich aufgrund des schwierigen Marktumfelds weitere Absatzrückgänge nicht aus. Bei der Einschätzung des nordamerikanischen Marktes ist derzeit noch Vorsicht angebracht. Wir gehen für die erste Jahreshälfte 2011 von einer leicht rückläufigen Bautätigkeit aus, während in der zweiten Jahreshälfte eine moderate Erholung möglich scheint.“

 

Deutliche EBITDA-Steigerung und positives Nettoergebnis für 2011 erwartet

Insgesamt erwartet Scheuch für das Gesamtjahr eine deutliche Steigerung des operativen EBITDA sowie ein positives Nettoergebnis. Er fügt hinzu: „In Fortführung unserer markt- und vertriebsorientierten Strategie und unserem Fokus auf energieeffizientes und nachhaltiges Bauen werden wir unsere starke operative Basis und unser hochwertiges Produktportfolio weiter nützen, um in allen Regionen über dem Baustoffmarkt liegendes operatives Wachstum zu realisieren und die von uns gesteckten Ergebnisziele zu erreichen.“

 

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