Produktentwicklung auf Basis von Ziegelbruch

Das Projekt Sutracrete, gefördert vom BMBF, ermöglicht die Wiederverwendung von Mauerwerksbruch in Betonprodukten. Es integriert Ziegelmehl als puzzolanischen Zusatzstoff und Ziegelgesteinskörnung als Sandersatz, um Ressourcenknappheit zu bekämpfen und Kreislaufwirtschaft zu fördern. Traditionelle Ziegelherstellung verbraucht hohe Mengen an Sand und Ton – Sutracrete reduziert diesen Verbrauch um bis zu 30 %, schont Ökosysteme und senkt CO2-Emissionen.

Mittels dynamischer mechanischer Thermoanalyse (DMTA) wurde die Dauerhaftigkeit der modifizierten Materialien geprüft: Die Ergebnisse zeigen eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen thermische und mechanische Belastungen, mit reduzierter Rissbildung und längerer Lebensdauer. Der Sandersatz wirkt sich besonders im Ressourcenverbrauch aus: Ziegelmehl ersetzt Zementanteile, während die gröber Gesteinskörnung Sand substituiert.

Ein Highlight ist der Fluoreszenzmarker für Nachverfolgbarkeit: TrackByStars- ermöglicht die fälschungssichere Kennzeichnung von Produkten durch zufällig verteilte, fluoreszierende Partikel, die ein einzigartiges, dreidimensionales Fingerabdruckmuster bilden – unsichtbar, bis es durch spezielles Licht aktiviert wird. Es unterstützt lebenslange Nachverfolgbarkeit und Sortierung von Materialien, insbesondere im Recycling, und dient als Basis für digitale Produktpässe.

Die Ökobilanz (Life Cycle Assessment) unterstreicht den Vorteil: Die Lebenszyklusanalyse wurde auf mineralische Bauabfälle (ein Drittel des Abfalls in DE/EU) angewandt, um heterogene Ziegel- und Mauerwerkbruchstoffe als Sekundärrohstoffe aufzubereiten. Dadurch wird ein definierter Rezyklat-anteil in Zement- und Betonindustrie eingesetzt und die Verwertungsquote gesteigert.

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