Werkstattgespräch der Olfry-Ziegelwerke begeisterte Architekten

Neueste Fakten und Objekt­vorstellungen in historischem Kontext bot ein Werkstattgespräch, das am 28. Februar im Ziegeleimuseum Gut Daren in Bakum, Kreis Vechta, stattfand. Initiatoren der Vortragsveranstaltung waren die Olfry Ziegelwerke GmbH & Co. KG in ­Vechta, wo man inzwischen in fünfter Generation „Ziegel ­backe“, allerdings auf technisch zeitgemäßem Niveau, wie Georg Wilhelm Freiherr von Frydag, Senior-Chef der Ziegelwerke und Gründer des liebevoll eingerichteten Ziegelei­museums, bei seiner Begrüßung betonte. 150 Architekten und Planer aus freien Büros und Bau­ämtern sowie Entscheider aus dem Baustoffhandel aus ­Niedersachsen, Hamburg und dem nördlichen NRW waren der Einladung gefolgt.

Die Stadtentwicklung von Hamburg werde in Anknüpfung an die historische Entwicklung auch heute in weiten Teilen vom Backstein bestimmt, erläuterte im ersten Vortrag Dipl.-Ing. Architekt Michael Rink, Persönlicher Referent des Oberbaudirektors Jörn Walter, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg. Das in weiten Teilen „rote“ stadtbildprägende Gesicht solle im Hinblick auf eine adäquate energetische Sanierung des Bestandes erhalten und durch identifikationsstiftende Fassadenarchitektur im Neubau qualitätsvoll fortgeschrieben werden.

Dipl.-Ing. Architekt Dieter Selk, vormals Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, belegte in seinem Vortrag „Energieeffizienz und Klinker – ein Widerspruch?“ anhand von Vergleichsberechnungen eindrucksvoll das Gegenteil: Spätestens beim zweiten Anstrich einer Fassade mit Wärmedämmverbundsystem habe sich eine gedämmte Ziegelvormauerschale amortisiert.

Gebäude wie die Fagus-Werke in Alfeld von Gropius und die Mies-van-der-Rohe-Häuser in Krefeld, ebenso wie die missbräuchliche Verwendung des Begriffs „Bauhaus-Stil“ stellte Dipl.-Ing. Architektin Konstanze Ziemke-Jerrentrup, ABK-PR aus Essen vor.

Höhepunkt des Architek­tentages war der Werkbericht von Prof. Dipl.-Ing. Architekt Wolfgang Lorch, Architekturbüro Wandel ­Hoefer Lorch, Saarbrücken. Das Büro war mit dem Neubau des Ökumenischen Forums in der Hamburger HafenCity beauftragt worden. Die zwischen zwei nahe­zu gleich hohen Gebäuden eingefügte achtgeschossige christliche Begegnungsstätte zeichnet sich durch eine zweiachsig geschwungene Klinkerfassade aus.

Anschließend erläuterte der Architekt Ludger Bramlage, Vechta, zwei Sanierungsmaßnahmen an Schulen im Kreis Vechta, bei der er durch Kostenvergleiche die öffentliche Bauherrschaft von einer energetischen Sanierung von Betonfertigteilfassaden mit Backstein, nicht nur aus gestalterischen Gründen, überzeugen konnte.

Georg Wilhelm Freiherr von Frydag resümiert nach dem Werkstattgespräch: „Die gute Resonanz hat das Interesse vieler Architekten an einem persönlichen Austausch, wie wir ihn als mittelständisches Unternehmen pflegen, bestätigt. Wir freuen uns auch zukünftig auf die Fachleute aus Planung und Bautechnik.“

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