Das Haus am Horn im Kontext der historischen Entwicklung des Wärmedurchgangs von Ziegelmauerwerk
In diesem Jahr feiert ganz Deutschland, wenn nicht sogar die ganze Welt, den hundertsten Jahrestag der Gründung des Staatlichen Bauhauses. Dies ist ein guter Grund, die Hinterlassenschaften der Bauhaus-Architektur einmal näher und insbesondere aus der bauphysikalischen Sichtweise zu beleuchten. Das Haus am Horn wurde als Versuchshaus der Moderne in Weimar errichtet und setzte diesbezüglich Maßstäbe. In Zeiten von wirtschaftlicher Not und Wohnraumknappheit verbindet das Haus als frühes Beispiel für das Neue Bauen der Weimarer Republik den Wunsch nach zeitgemäßem, individuellem Wohnen und modularem, erschwinglichem Bauen mit modernsten Standards. Im Vortrag wird die technische Innovationskraft der Wandkonstruktion des Haus‘ am Horn im Kontext zur historischen Entwicklung des Wärmedurchlasswiderstandes des Mauerziegels vom handgestrichenen „Backstein“ bis zum heutigen Planhochlochziegel mit und ohne integrierter Wärmedämmung betrachtet. Dieser Blick in die Historie soll alle Ziegler ermutigen, auch weiterhin innovative Ideen voranzutreiben und neue Wege in Forschung und Entwicklung zu beschreiten.
Dipl.-Ing. Alexander Freyburg, Materialforschungs- und prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar