Erfolgreiche Jubiläumsausgabe des Eurosymposiums

Am 8. und 9. September 2015 trafen sich rund 90 Fachleute aus verschiedenen Branchen der Keramikindustrie zum Eurosymposium in Meißen. Die diesjährige Veranstaltung widmete sich dem Thema „Energieeffizienz & Recycling – Nachhaltigkeitskonzepte für die Keramikbranche von morgen“. Das 20. Euro­symposium wurde mit einer Jubiläumsansprache von Geschäftsführer Dr.-Ing. Jens Petzold eröffnet. Mit einem Abriss über die Geschichte des Keramik-Institutes veranschaulichte er, welche Bedeutung „55 Jahre Ingenieurkompetenz“ für die Keramik hatte. In Meißen feierte man in diesem Jahr auch das 15-jährige Bestehen der KI Keramik-Institut GmbH.

In seinem Vortrag „Keramik – Cuias es? Quo vadis?“ zeigte Dr.-Ing. Detlev Nicklas, Deutsche Keramische Gesellschaft e.V., einige Herausforderungen auf, denen sich die Keramikindustrie künftig stellen muss. Dazu gehören staatliche Regulierungen in den Bereichen Umwelt- und Klimapolitik oder steigende Energie- und Rohstoffpreise. Um im Wettbewerb weiterhin bestehen zu können, ist es notwendig und sinnvoll, die Kooperationsbeziehungen zwischen Forschungseinrichtungen und der Industrie zu forcieren.

Martin Roth, Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V., ging in seinem Beitrag „Nicht alles, was grün ist, ist auch gut!“, einigen Mythen der medialen „Grünen Litanei“ auf den Grund und prüfte ihren Wahrheitsgehalt.

Dr.-Ing. Reinhard Plüschke, Duravit AG, widmete sich dem Thema „Die Umweltdeklara­tion von Bauprodukten (EPD)“. An einem Beispiel aus dem Bereich Sanitärkeramik erklärte er die Erarbeitung und Entstehung einer „Environmental Product Declaration (EPD)“, die Planern und Architekten einen Vergleichswert über den Grad der Nachhaltigkeit eines Bauproduktes geben soll und daher unverzichtbar im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit ist.

Dr.-Ing. Rainer Bartusch, KI Keramik-Institut GmbH, referierte über „Stand und Entwicklungstrends der keramischen Werkstoffe, Produkte und Technologien für Abgasnachbehandlungssysteme“. Dabei zeigte er die technologischen Entwicklungen im Bereich der extrudierten Wabenkeramiken auf, die als Substrate für Katalysatoren und zur NOx-Minimierung zum Einsatz kommen. Auch die KI-Weiterentwicklungen zu diesen kurz- und mittelfristig stark nachgefragten Produkten wurden vorgestellt.

Das gemeinsame Abendprogramm begann mit der Besichtigung der Sonderausstellung „Prost! 1000 Jahre Bier in Sachsen“ in der Albrechtsburg und endete mit einer geselligen Brauereiführung und Bierverkostung.

Der Auftakt des zweiten Symposiumstages war der Beitrag „EU-Energieeffizienzrichtlinie 2015 – Bedeutung für die Aufbereitung keramischer Rohstoffe“ von PD Dr.-Ing. habil. Guido Falk, Universität des Saarlandes. Er stellte Energieeinsparpotenziale in drei Bereichen innerhalb der keramischen Aufbereitung vor: Rohstoff- und Material, Aufbereitungsverfahren und Formgebung sowie Wärmebehandlung.

Einen anschaulichen Einblick in die Geschichte der Sanitärkeramik lieferte Dr. Werner Fischer, Laufen Bath-room AG, in seinem Vortrag „Sanitärkeramische Massen, nachhaltige Materialien in historischer Sicht“.

Christian Geipel, sunfire GmbH, referierte zum Thema „sunfire – Closing the Carbon Cycle“.  Er stellte die Brennstoffzellentechnologie des Unternehmens für eine effiziente Energieversorgung im geschlossenen Kohlenstoffkreislauf vor, darunter „Power-to-Gas“- und „Power-to-Liquids“-Anlagen auf Basis der SOEC-Hochtemperatur-Elektrolyse.

Dipl.-Ing. Kathrin Häußler, TU Bergakademie Freiberg, gab einen Überblick zur „Ausbildung und Forschung am Institut für Keramik, Glas- und Baustofftechnik der TU Bergakademie Freiberg“. Nach einer Vorstellung der Diplom- und Masterstudiengänge des Institutes ging sie insbesondere auf die Nachwuchsproblematik des Fachbereichs und die künftigen Auswirkungen auf die Unternehmen der Branche ein.

Zum Abschluss der Veranstaltung blickte Franz-Dieter Bley, Franz-Dieter Bley Vertretungen und Vertrieb für die Keramikindustrie, auf „50 Jahre Verkaufsingenieur für die Keramische Industrie, Erfahrungen – Episoden – Anmerkungen“ zurück.

Anke Bracht

KI Keramik-Institut GmbH
www.keramikinstitut.com

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