Ziegelindustrie packt die kommenden Herausforderungen entschlossen an

2020 ist zwar vorbei, allerdings wird uns dieses Jahr noch länger begleiten. Die Pandemie ist noch nicht überstanden, hinter den europäischen Volkswirtschaften staut sich ein großer Schuldenberg und nicht zuletzt wurden in Brüssel diverse politische Vorhaben, wie zum Beispiel die Verschärfung der klimapolitischen Ziele, auf den Weg gebracht. Dies wird unserer Branche einiges abverlangen.

Während das öffentliche Leben in 2020 über weite Teile stillstand, wurde in den Ziegeleien fleißig weiter produziert. Wir sind stolz darauf, dass die Baubranche sich erneut europaweit als Wirtschaftsstabilisator in Krisenzeiten beweisen konnte. Trotz aller Umstände haben wir es in Deutschland geschafft, das Jahr in allen Ziegelsparten mit positiven Zahlen abzuschließen. Leider ist weiterhin nicht ausgeschlossen, dass die Auswirkungen von Covid19 auch unsere Branche mit voller Wucht treffen kann. Gerade deshalb ist es wichtig, optimistisch zu bleiben, ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren.

2021 wird ein wegweisendes Jahr werden. Die anstehende Bundestagswahl sowie mehrere Landtagswahlen werden zeigen, wie Deutschland wirtschaftspolitisch und umweltpolitisch dieses Jahrzehnt bestreiten wird. Wir als Ziegelindustrie stehen bereit, einen aktiven Beitrag für nachhaltiges und bezahlbares Bauen zu leisten. Im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung besteht nach wie vor ein enormes CO2-Einsparpotenzial, auch deswegen hat die Europäische Kommission eine „Renovierungswelle“ gefordert. Parallel müssen wir uns als Branche den klimapolitischen Vorgaben stellen. Mit unserer Roadmap zur Klimaneutralität bis 2050 werden wir aufzeigen, was technisch möglich sein wird und wo wir politische Unterstützung bzw. eine zielgerichtete Förderkulisse benötigen, um weiterhin wettbewerbsfähig am Standort Deutschland produzieren zu können. Hierbei setzen wir auf einen aktiven Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern.

Leider ist momentan noch offen, ob wir uns zum Kongress von Tiles and Bricks Europe (TBE) im Juni in Berlin persönlich treffen können. Ob analog oder digital, der Austausch und der Zusammenhalt ist in diesen unruhigen Zeiten das Ticket für die Ziegelindustrie in Richtung Zukunft. In diesem Sinne freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.

Ihr Stefan Jungk

Präsident des Bundesverbands der Deutschen Ziegelindustrie

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 06/2014 Anett Fischer

Europäische Ziegelindustrie präsentiert sich auf TBE-Jahrestagung in Neapel

TBE-Produkt- und Arbeitsgruppen beraten ­Tätigkeitsschwerpunkte Am 19. Juni trafen sich die Teilnehmer der verschiedenen TBE-Arbeitsgruppen (Dach- und Mauerziegel, Umwelt und Technik) zu ihren...

mehr
Ausgabe 01/2021

„Das Produkt Ziegel mit gemeinsamer Kraft voranbringen“ Bundesverband Ziegel reformiert seine Strukturen

Das Corona-Jahr 2020 brachte enorme wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Folgen mit sich. Herr Jungk, Herr Dr. Frederichs, wie fällt Ihr Fazit für die Ziegelindustrie aus? SJ: Nicht nur...

mehr
Ausgabe 2/2018 Interview mit Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e. V.

Wir wollen die politische Interessenvertretung stärken

Sie sind nun seit fast einem halben Jahr neuer Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie. Welche Themen waren für Sie in dieser ersten Zeit besonders wichtig? Neben dem...

mehr
Ausgabe 01/2022

Stabilitätsanker in Deutschland und Europa

Liebe Leserinnen und Leser, im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben wir uns als Ziegelindustrie einmal mehr als Stabilitätsanker in Deutschland und Europa erwiesen. Angesicht von Lieferengpässen...

mehr
Ausgabe 6/2020 Mitgliederversammlung 2020

Ziegelindustrie definiert Nachhaltigkeit als zentrales Zukunftsthema

„Obwohl die deutsche Ziegelindustrie ihren CO2-Ausstoß seit 1990 um 40 % reduziert hat und damit im internationalen Vergleich vorbildlich ist, werden und wollen wir unsere Bemühungen weiter...

mehr